Gelungener Auftakt für Wiesberger in Atzenbrugg

Bernd Wiesberger
Bernd WiesbergerGEPA pictures/ Daniel Goetzhaber
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Titelverteidiger Bernd Wiesberger spielte am ersten Tag der Lyoness Open eine 68er-Runde. Noch besser war Amateur Matthias Schwab.

Optimal haben für Österreich die 23. Austrian Lyoness-Golf-Open in Atzenbrugg begonnen. Titelverteidiger und Top-Favorit Bernd Wiesberger legte am Donnerstag mit einer starken 68er-Runde (vier unter Par) los, Amateur-Jungstar Matthias Schwab gelang sogar eine 67. Damit lagen beide Österreicher zur Halbzeit des ersten Tages bei diesem mit 1 Mio. Euro dotierten Turnier der European Tour in den Top-Ten.

Dabei hatte das mit viel Interesse erwartete Heimspiel für Wiesberger denkbar schlecht begonnen. Beim Einschlagen auf der Driving Range rissen drei Metallspikes an seinen Golfschuhen ab. Und als dann um bereits 7.50 Uhr früh zusammen mit Miguel Angel Jimenez (ESP) und Thomas Levet (FRA) im "Star-Flight" auf der zehn los ging, landete sein erster Abschlag gleich im Wasser. Das Auftakt-Bogey war danach nicht mehr zu verhindern.

"Ich wollte den anderen einen Vorsprung geben", packte Wiesberger später seinen Fehlstart in einen Scherz. Der Burgenländer hatte wegen des vom Dauerregen durchnässten Platz zu einem Dreier-Holz statt wie üblich zum Zweier-Eisen gegriffen. Es blieb dann aber auf der gesamten Runde trocken, gespielt wurde aber wegen der vielen Restpfützen mit Besserlegen. "Aber die Grüns sind die besten, die wir jemals hatten. Kompliment", lobte Wiesbeger.

Wiesberger: "Habe den Start verschlafen"

Der Oberwarter war nach der Runde gut gelaunt, nachdem er sich dank Birdies auf der 13, 15, 1, 6 und 7 auf vier unter Par zurückgekämpft hatte. Der 16. Cut in Folge sollte nur noch Formsache sein. "Ich habe den Start zwar verschlafen und auf den ersten neun Löchern die Eisen nicht so gut getroffen wie zuletzt. Aber unter dem Strich war das eine solide Runde. Geholfen hat, dass auch Miguel gut gespielt hat und die Stimmung am Platz sehr entspannt war", gab sich der Burgenländer zufrieden.

Selbst Coach Philippe de Busschere musste nach dem Auftakt-Malheur nicht eingreifen. "Tipps auf der Runde bringen sowieso nichts. Ich habe zudem genug Routine um zu wissen, was ich tun muss", erklärte Wiesberger, der sich dank seiner Rekordjagd mit einem guten Resultat diese Woche auch als erster Österreicher für die US Open qualifizieren kann. "Aber daran denke ich auf dem Platz ebenso wenig wie an eine Favoritenrolle oder eine Titelverteidigung. Ich will einfach so wenig Schläge wie möglich machen."

Schwab konnte sich die Freude darüber, vor dem 61. der Profi-Weltrangliste zu liegen, nicht verkneifen. "Ich wollte unbedingt besser sein als Bernd, also habe ich Ende noch ein Birdie reing'haut", erklärte er lachend. Der 18-jährige BORG-Schüler aus der Steiermark, der zwischen schriftlicher und mündlicher Matura steht und ab August in den USA studiert, ließ trotz Turnierrückstand sein Ausnahmetalent wieder einmal aufblitzen. "Ich kenne den Platz in- und auswendig und hätte nach sechs Löchern auch sechs unter liegen können. Die Runde war nicht fehlerfrei, es geht immer noch mehr", machte der Rohrmoser klar, dass er sogar führen hätte können.

Schwabs Ziel bleibt vorerst der Cut

Auch am Freitag-Nachmittag wird Schwab drei Flights hinter Wiesberger zur zweiten Runde abschlagen. Preisgeld darf der Amateur, der hier vor drei Jahren als 15-jähriger mit Platz 32 Golfgeschichte geschrieben hat, natürlich nicht verdienen. Das Wochenend-Ziel sei deshalb, bei seinem letzten Österreich-Auftritt für längere Zeit den Cut zu schaffen und einmal gemeinsam mit Wiesberger zu spielen.

"Ich kenne Bernd noch nicht so gut. Gemeinsam eine Runde zu drehen, wäre cool", gestand Schwab. Unmittelbar nach seiner Auftaktrunde gab es aber ein anderes Programm für den Maturanten am BORG Radstadt. "Ich war zuletzt etwas faul und muss jetzt endlich für die Mündliche strebern."

Wiesberger sparte nicht mit Komplimenten für den um neun Jahre jüngeren Schwab, der trotz seines reduzierten Turnierprogramms mittlerweile Weltranglisten-Vierter und neue Nummer eins in Europa ist. "Sensationell. Man sieht, dass du da auch bei Profiturnieren vorne mitspielen kannst. Das ist gut für das Turnier und die Zuschauer. Je mehr Österreicher den Cut schaffen, umso besser."

(APA)

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