Kaymer triumphiert als erster Deutscher bei US Open

Martin Kaymer
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Martin Kaymer sicherte sich mit acht Schlägen Vorsprung seinen zweiten Major-Sieg und zog damit mit Legende Bernhard Langer gleich.

Martin Kaymer hat als erster Deutscher die US Open gewonnen. Der 29-Jährige siegte nach der PGA Championship 2010 zum zweiten Mal in einem der vier Major-Turniere und hat damit auch seinen legendären Landsmann Bernhard Langer eingeholt. Bei der souveränen Start-Ziel-Vorstellung Kaymers gerieten die beiden zweitplatzierten US-Amerikaner Rickie Fowler und Erik Compton zu Statisten.

Die dritte Runde und die Schlussrunde auf dem Par-70-Kurs "Pinehurst Nr. 2" in North Carolina glichen sich aufs Haar. Die ehemalige Nummer eins der Weltrangliste verwaltete den Vorsprung von sechs Schlägen, den er sich in den hervorragenden ersten zwei 65er-Umgängen erarbeitet hatte, auf brillante Weise und baute ihn gar noch auf acht Schläge aus. Kaymer, der 1,44 Millionen Dollar kassierte, geriet über die vier Runden nie in echte Schwierigkeiten und hatte an beiden Finaltagen keinen Konkurrenten, der in einen Lauf gekommen wäre.

Genau gleich deutlich hatte zuletzt nur Rory McIlroy bei den US Open 2011 und dem US PGA Championship 2012 gewonnen. Die großen Favoriten vermochten ohnehin zu keinem Zeitpunkt in die Entscheidung einzugreifen. Der Beste von ihnen war der Australier Adam Scott als Achter, gefolgt vom englischen Vorjahressieger Justin Rose. "Martin hat sein eigenes Turnier gespielt. Niemand ist die ganze Woche lang an ihn herangekommen. Wir haben alle nur um Platz zwei gespielt", sagte Fowler anerkennend.

Kaymer nach Tief wieder obenauf

Für Kaymer, der in der Weltrangliste einen Sprung um 17 Plätze auf Rang elf machte, endete damit eine vierjährige Major-Durststrecke, in der er auch mit seinem Erfolg zu kämpfen hatte. "Am Anfang war es zu viel für mich. Es war sehr schwer, damit umzugehen", gestand Kaymer, betonte aber, nie den Glauben verloren zu haben. "Ich will jetzt nicht arrogant klingen, aber ich wusste, dass es kommen würde. Ich wusste, dass ich wieder gutes Golf spielen werde", sagte er.

Das zeigte er vor gut einem Monat beim Players Championship der US PGA Tour in Florida. Dieser Erfolg gab ihm so viel Sicherheit, dass er zurzeit vermutlich besser spielt als jemals zuvor - und dem Golfsport in seiner Heimat zu weiterer Popularisierung verhelfen könnte. "Jetzt ist die Gelegenheit, Golf in Deutschland größer zu machen", betonte Kaymer.

Zweitplatzierter hatte zwei Herztransplationen

Der zweitplatzierte Compton genoss es, einfach am Leben zu sein. Denn der 34-Jährige hat in seinem Leben bereits zwei Herz-Transplantationen überstanden. Mit neun wurde eine Erkrankung des Herzmuskels diagnostiziert, drei Jahre später erhielt der 12-jährige Erik ein neues Herz. 2008 überlebte er einen schweren Infarkt und bekam bereits sein zweites Herz transplantiert. Heute trägt er das Organ eines bei einem Motorradunfall tödlich verunglückten Volleyballers in seiner Brust. "Ich habe gedacht, ich werde das Haus nie wieder verlassen. Und jetzt bin ich Zweiter bei den US Open", lächelte Compton.

Bernd Wiesberger, der als erster Österreicher bei den US Open startete, hatte am Freitag den Cut verpasst.

US Open, in Pinehurst/North Carolina (9 Mio. Dollar/Par 70), Endstand: 1. Martin Kaymer (GER) 271 (65/65/72/69) Schläge - 2. Rickie Fowler (USA) 279 (70/70/67/72) und Erik Compton (USA) 279 (72/68/67/72) - 4. Keegan Bradley (USA) 281 (69/69/76/67), Jason Day (Australien) 281 (73/68/72/68), Dustin Johnson (USA) 281 (69/69/ 70/73), Brooks Koepka (USA) 281 (70/68/72/71) und Henrik Stenson (Schweden) 281 (69/69/70/73) - 9. Adam Scott (Australien) 282 (73/67/ 73/69), Brandt Snedeker (USA) 282 (69/68/72/73) und Jimmy Walker (USA) 282 (70/72/71/69). Cut verpasst, u.a.: Bernd Wiesberger (AUT) 150 (72/78)

(APA/Si/dpa/Reuters)

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