Zika-Virus: McIlroy verzichtet auf Olympia

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Zika sei "ein Risiko, das ich nicht gewillt bin, einzugehen", erklärte der nordirische Golfstar Rory McIlroy.

Aus Sorge vor dem Zika-Virus verzichtet der nordirische Golfstar Rory McIlroy (27) auf einen Start bei Olympia. Mit dem vierfachen Major-Sieger haben die Spiele im August in Rio de Janeiro ihre vorläufig prominenteste Absage erfahren. Golf ist erstmals seit 1904 und damit 112 Jahren wieder im Olympia-Programm.

"Nachdem ich mit meinen engsten Vertrauten gesprochen habe, ist mir klar geworden, dass meine Gesundheit und die meiner Familie zu allererst kommt. Auch wenn die Gefahr einer Zika-Infektion als gering eingeschätzt wird, ist es dennoch ein Risiko. Und vor allem ein Risiko, das ich nicht gewillt bin, einzugehen", erklärte der nordirische Weltranglisten-Vierte am Mittwoch in einer Mitteilung. McIlroy wollte bei Olympia für Irland und nicht für Großbritannien starten, was im Vorfeld für einige Kontroversen gesorgt hatte.

Der frühere Weltranglisten-Erste ist aber nicht der erste Golfer, der wegen Zika für Olympia abgesagt hat. Auch Vijay Singh (Fidschi) sowie der Südafrikaner Charl Schwartzel verzichten aus denselben Gründen, der aktuelle Branchenführer Jason Day aus Australien hat ebenfalls Bedenken. Masters-Champion Danny Willett, gerade erst Vater geworden, überlegt noch.

Zika-Epidemie in Brasilien

Zika ist prinzipiell eine von einer bestimmten Mücke übertragene Virus-Erkrankung. Brasilien ist besonders schwer von der Zika-Epidemie betroffen. Der Erreger steht im Verdacht, Mikrozephalie (Schädelfehlbildung) bei Babys auszulösen und gilt damit für Schwangere als besonders gefährlich. Als gesichert gilt, dass das Virus die schwere Nervenkrankheit Guillain-Barre-Syndrom auslösen kann.

Vergangene Woche hatte die Weltgesundheits-Behörde (WHO) aber mitgeteilt, es bestehe kein Grund für eine Verschiebung oder eine Verlegung der Sport-Großveranstaltung und riet trotz des Zika-Virus nicht von Reisen nach Brasilien ab. Aufgrund der Winterzeit auf der Südhalbkugel sei zudem das Risiko einer weiteren internationalen Ausbreitung sehr gering, hieß es.

Wiesberger reist nach Rio

Trotzdem ist die Unsicherheit bei vielen Sportlern groß. Der britische Weitspringer Greg Rutherford etwa hat entschieden, Spermien einfrieren zu lassen. McIlroy ist mit der Amerikanerin Erica Stoll verlobt. Der österreichische Golfprofi Bernd Wiesberger hat nach eigenen Angaben die Zika-Situation unter Beobachtung und sich für ein Antreten in Rio entschieden.

Trotz der historischen Dimension verzichten viele Golf-Millionäre auf ein Antreten in Rio. Wiesbergers Berufskollegen Adam Scott und Louis Oosthuizen etwa haben aus terminlichen Gründen abgesagt. Golfer sind durch ihre gut dotierten und weltweiten Turnierserien verwöhnt mit attraktiven Verdienstmöglichkeiten. Freuen kann sich nun dafür McIlroys Ersatzmann. Shane Lowry bzw. Graeme McDowell sind die nächsten auf der Olympia-Startliste.

(APA/Reuters)

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