Tiger Woods: Das Sportmärchen soll weitergehen

Tiger Woods will nachlegen.
Tiger Woods will nachlegen.REUTERS
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Nachdem er vor vier Wochen seine Auferstehung gefeiert hat, zählt Tiger Woods bei der heute beginnenden PGA Championship wieder zu den Favoriten. Seinen ganz großen Traum kann er sich aber erst nächstes Jahr erfüllen.

New York. Tiger Woods hat sie alle in den Händen gehalten, die größten Trophäen im Golfsport: das grüne Masters-Jackett, die Claret Jug – die silberne Weinkaraffe für den Sieg bei den British Open –, den Ryder Cup und unzählige mehr. Ab heute greift der mittlerweile 43-jährige Kalifornier beim zweiten Major-Turnier des Jahres nach der Wanamaker Trophy. Auch diese riesige, silberne Trophäe hat er schon vier Mal gestemmt. 1999 und 2000 sowie 2006 und 2007 gewann der Superstar die PGA Championship.

Heuer steigt die mit elf Millionen Dollar dotierte 101. Auflage auf dem Bethpage Black Course auf Long Island, nur 45 Kilometer von Manhattan entfernt. Und Woods gehört wieder zu den Favoriten, nachdem er nach Ehe- und Sexskandal, Polizeiaufgriff und zahlreichen Verletzungen vor vier Wochen mit seinem triumphalen Sieg beim Masters in Augusta seine Auferstehung gefeiert hat. „Ich fühle mich großartig“, erklärte der 15-fache Major-Champion. „Ich bin schon sehr aufgeregt, auf den Golfplatz zurückzukehren.“

Die ersten beiden Tage wird Woods in Bethpage mit Titelverteidiger Brooks Koepka (USA) und British-Open-Champion Francesco Molinari (ITA) den Top-Flight bilden. „Die Paarung wird für uns alle nur eine Bootsladung Spaß sein“, versprach Woods. Schon beim Masters im April lieferte sich dieses Trio einen erbitterten Kampf um den Titel.

Vor allem Koepka muss Woods auf dem schwierigen Par-70-Kurs fürchten. Der Modellathlet aus Florida, 29, ist derzeit der Mann für die großen Turniere. „Ich weiß, Tiger ist zurück, also ist alles ein bisschen anders“, sagte Koepka. Doch sein Selbstvertrauen ist kaum zu erschüttern. „Ich denke, dass die Majors die am einfachsten zu gewinnenden Turniere sind. Die Hälfte der Spieler schießt sich aus Nervosität selbst aus dem Turnier, und ich weiß, dass ich die meisten schlagen kann.“

Der 43-jährige Woods gab sich zurückhaltender. „Ob ich in Zukunft wieder dominieren kann oder nicht, wird man sehen. Ich muss mir die besten Möglichkeiten geben, brauche also auch längere Pausen“, gestand der Sportmilliardär. Auf dem Black Course, einem öffentlichen Platz, hat er 2002 die US Open gewonnen. Nun soll dort der 16. Major-Titel folgen.

Eine Sache aber reizt Woods besonders, wie er bei seiner jüngsten Pressekonferenz erzählt hat: die olympische Goldmedaille. Diesen Traum will er sich 2020 in Tokio erfüllen (Golf ist nach 112 Jahren Pause seit 2016 wieder olympisch). „In meinem Alter hat man ja nicht so viele Gelegenheiten dazu.“ (joe)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 16.05.2019)

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