Tiger Woods zeigt in Australien Klasse

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Die ehemalige Nummer eins der Welt spielte sich bei den Australian Open nach zwei Runden an die Spitze des Leaderboards und das zum ersten Mal seit knapp einem Jahr.

Sydney/Mhk. „Tiger Woods führt.“Vor ein paar Jahren hätte diese Schlagzeile bestenfalls für ein Gähnen gesorgt. Einen Skandal um sein Privatleben und einige Verletzungspausen später ist sie aber etwas Besonderes. Nach zwei Runden liegt der 35-jährige US-Amerikaner bei den mit 1,1 Millionen Euro dotierten Australien Open in Front. Erstmals seit fast einem Jahr steht er in einem Leaderboard am Ende des Tages ganz oben. In Sydney führt der einstige Weltranglistenerste mit einem Schlag Vorsprung auf den Australier Peter O'Malley.

Schon Anfang der Woche hatte Tiger Woods gemeint, er fühle sich stark genug, das Golfbusiness so dominieren zu können wie noch vor Jahren. Der 14-fache Major-Turnier-Sieger ist auf Rang 58 in der Weltrangliste abgestürzt. „Es fühlt sich gut an, hier gut zu spielen. Ich treffe den Ball sehr gut“, sagt Woods, der kürzlich seinen Schwung umgestellt hat.

Trotz der 67er-Runde am Freitag (fünf Schläge unter Par) war Woods nicht gänzlich zufrieden. Einige Bälle hatten das Loch ganz knapp verfehlt: „Der Ergebnis hätte noch viel besser sein können.“

Woods, der in seiner Profi-karriere bereits 97 Turniere gewonnen hat, wartet seit den Australian Masters 2009 auf einen Sieg. Sollte es am Sonntag für den ersten Platz nicht reichen, lässt er sich nicht entmutigen: „Ich bin sehr zuversichtlich, dass ich im nächsten Jahr wieder richtig angreifen kann.“

Woods fit für den Presidents Cup

Neben Tiger Woods gibt es einen Golfer und zwei Unternehmen, die sich über die Zwischenführung des Amerikaners freuen: der Spieler ist Fred Couples, die Unternehmen sind Woods' neuer Bag-Sponsor und der Hersteller der neuen Ausgabe des „Tiger Woods PGA Tour“-Computerspiels.

Couples hat in den vergangenen Tagen jede Menge Kritik einstecken müssen, weil er als Kapitän Tiger Woods für den Presidents Cup vom 17. bis 20. November in Melbourne für das US-Team nominiert hatte. Mit dem ersten Platz rechtfertigt Woods seinen Startplatz für den Cup, bei dem sich alle zwei Jahre die besten US-Spieler mit den besten nicht-europäischen Spielern messen. Greg Norman hatte im Sommer, als Woods ins Team geholt wurde, noch über Woods gespottet: „Ich glaube nicht, dass Woods je wieder ein Major-Turnier gewinnt.“

Nächster Wirbel um John Daly

Schlagzeilen machte aber auch John Daly. Der US-Amerikaner hatte bei einem Bunkerschlag nicht seinen, sondern einen Übungsball geschlagen. Der falsche Ball hatte sich von der nahen Driving Range in das Sandloch verirrt. Daly war darüber so verärgert, dass er einen Ball nach dem anderen im nächsten Wasserhindernis versenkte. Und sich anschließend selbst aus dem Bewerb nahm. Nach einer ähnlichen Situation hatte Daly heuer auch die Austrian Open in Atzenbrugg vorzeitig beendet.

Trevor Herden, der Turnierdirektor der Australian Open, war jedenfalls sauer: „Das ist unprofessionell, ich bin extrem verärgert. Ich denke, es war das letzte Mal, dass wir Daly hier gesehen haben.“

("Die Presse", Print-Ausgabe, 12.11.2011)

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