Krönung mit dem neunten Tagessieg

Vierschanzentournee. Gregor Schlierenzauer siegte in Bischofshofen und verteidigte seinen Titel. Er ist der achte Springer der Geschichte, dem das Tournee-Double gelang.

Bischofshofen/Fin. Die Signalhupen dröhnten, die Bundeshymne ertönte, Menschenmassen zogen durch Bischofshofen und verliehen dem Finale der Vierschanzentournee trotz strömenden Regens einen bunten Anstrich. Das Gros der 20.000 Zuschauer wollte Gregor Schlierenzauer zum zweiten Tourneesieg springen sehen und der Stubaier sollte sie nicht enttäuschen. Im finalen Bewerb der 61. Tournee setzte er sich mit Sprüngen auf 133 und ??? Meter durch und verteidigte mit seinem insgesamt neunten Tagessieg den Titel. „

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Sein Kontrahent Anders Jacobsen musste sich trotz passabler Sprünge (132,5/???) geschlagen geben. Der 27-Jährige hatte zwar in Oberstdorf und Garmisch-Partenkirchen gewonnen, doch der Abstand nach dem Bergisel-Springen auf den Tiroler war letztlich zu groß. Er zollte dem Sieger trotzdem Tribut: „Gregor ist ein großer Sportler, wir verstehen uns sehr gut. Wenn er will, lade ich ihn zum Fischen nach Norwegen ein.“

Schlierenzauer ist damit der achte Springer, der seinen Tournee-Titel verteidigen konnte und der dritte Österreicher nach Hubert Neuper (1981) und Ernst Vettori (1987). Damit schrieb der Tiroler nicht nur Skisprung-Geschichte, sondern machte sich auch sein schönstes Geburtstagsgeschenk. Er wird heute 23 Jahre alt.

Cheftrainer Alexander Pointner war von dem Erreichten überwältigt, sprach aber zuerst der ganzen Mannschaft sein Kompliment aus. „Wir haben uns nicht durch die Materialdiskussion irritieren lassen und alle haben mitgeholfen, dass Gregor gewinnt. Schlieri hat de Ruhe bewahrt Er hat dem Druck – wie von mir erwartet – Stand gehalten.“

Beste Werbung für den Sport

Für das Skispringen sei die 61. Vierschanzentournee die beste Werbung gewesen, sagt FIS-Renndirektor Walter Hofer. Die TV-Quoten in Österreich, Deutschland und Norwegen seien beeindruckend hoch. „Die Komposition mit vielen Nationen stimmt und die Topspringer sorgen dafür, dass die Dramaturgie passt.“ Umstritten bleibt jedoch die Materialfrage. Maßanzüge und Stöckelschuhe habe Hofer im Lauf der Jahre viele gesehen. Manche waren nicht korrekt, die der Norweger jedoch waren einwandfrei. Dafür verbürge er sich, Materialkontrollor Sepp Gratzer leistete ganze Arbeit. Dazu seien beide Österreicher auch gezwungen – wäre es anders, gäbe es laufend Aufschreie. Und letztlich, sagt Hofer, habe doch der sportliche Wettkampf entschieden.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 07.01.2013)

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