Rogan: "Ich habe noch immer Olympia-Albträume"

INTERVIEW MIT MARKUS ROGAN
INTERVIEW MIT MARKUS ROGANAPA/ROBERT JAEGER
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Mit London 2012 hat Markus Rogan immer noch nicht abgeschlossen. Der Schwimmer schließt für 2013 Starts aus, aber nicht Olympia 2016.

Die sportliche Zukunft von Markus Rogan ist auch knapp ein halbes Jahr nach seiner Disqualifikation im Olympia-Semifinale der Schwimmer über 200 m Lagen noch offen. Bei der Nationalen Anti-Doping-Agentur (NADA) ist er abgemeldet und plant auch für heuer keinen Start. Doch in Richtung Olympia 2016 in Rio de Janeiro lässt der 30-Jährige noch alles offen. Indes studiert er in Los Angeles Sportpsychologie und Klinische Psychologie.

"Ich verbringe an der UCLA (Anm.: University of California, Los Angeles) viel Zeit im Labor", sagte der Student am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Wien, wo ihm für sein Engagement für den SC Hakoah die goldene Ehrennadel des Sportclubs überreicht wurde. "Ich halte mich aber nach wie vor fit und trainiere in der Früh zwei Stunden." Wöchentlich komme er auf 20 Trainingsstunden.

"Das Olympia-Limit würde ich derzeit gerade noch bringen", ließ er sein Leistungspotenzial erahnen. "Auf keinen Fall werde ich aber 2013 antreten. 2016 werden wir sehen." Ob es ihm im Comeback-Fall primär um das Erreichen der dann fünften Olympia-Teilnahme gehen würde, konnte Rogan nicht beantworten. Die Entscheidung pro oder contra Karriere-Verlängerung, die er schon für vergangenen Herbst anvisiert hatte, falle ihm jedenfalls schwer.

Disqualifikation lässt Rogan nicht los

"Ich ringe mich da nicht zu einer Entscheidung durch, vielleicht hänge ich noch zu sehr daran. Eigentlich geht mir das Schwimmen fürchterlich ab", meinte er. Nicht so einfach abschließen kann Rogan auch mit seinem ruhmlosen Abgang von der Olympia-Bühne, sollte es in London sein letztes Antreten im Zeichen der fünf Ringe gewesen sein. "Ich habe manchmal noch Albträume von der Disqualifikation", verriet der Ex-Weltmeister.

Es ärgere ihn auch, dass er damals am 1. August bei seinem Protest nicht den im Aquatic Centre anwesenden Aaron Peirsol als Unterstützer beigezogen habe. Peirsol hatte seinen Olympiasieg 2004 in Athen über 200 m Rücken durch die von Rogan unterstützte Disqualifikation-Rücknahme erreicht. Nun hätte sich der US-Amerikaner revanchieren können. In der Hektik habe Rogan aber nicht an die Miteinbeziehung Peirsols gedacht.

Er traut sich

Rogan ist noch bis Samstag in Wien. Bei seinem für (den heutigen) Donnerstag geplanten Besuch des Philharmonikerballs mit seiner Verlobten Jeanne Farryn Cobb war er mit einem eleganten Gehstock unterwegs, nachdem er am Mittwoch beim Skifahren auf der Turracher Höhe in Kärnten mit dem linken Fuß umgeknöchelt war. Rogan und Cobb haben ihre Hochzeit für 1. September in Santa Barbara geplant, es soll eine jüdische Hochzeit sein.

(APA)

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