Tennis: Liebäugeln mit dem Viertelfinale

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Österreichs Daviscup-Team geht als erklärter Favorit in das Weltgruppenduell mit Kasachstan. Jürgen Melzer glaubt, „dass wir richtig gute Aufstiegschancen haben“.

Astana/Wien. Der leichte Jetlag ist überwunden, nur die Anpassung an die äußeren Gegebenheiten macht noch zu schaffen. Bei minus 28 Grad Celsius schritt Österreichs Tenniselite zum ersten Training in das National Tennis Center zu Astana. Stadtspaziergänge sind tabu, niemand soll eine Verkühlung riskieren, bevor ab Freitag um den Aufstieg in das Daviscup-Viertelfinale gespielt wird.

Die Chancen, dass die ÖTV-Equipe wie im Vorjahr die Runde der letzten acht Teams erreicht, stehen gut. Gegner Kasachstan verdient die Bezeichnung „Wunschlos“, die Mannschaft erlebte schon bessere Zeiten. Mikhail Kukushkin, Andrej Golubev, Evgeny Korolev und Yuriy Shukin finden sich allesamt außerhalb der Top 150 wieder. Dem Quartett fehlen Spielpraxis und Erfolgserlebnisse gleichermaßen.

Kukushkin, die Nummer eins des Landes, bestritt nach einer Operation an beiden Hüften im Herbst 2012 vier Monate kein Match. Bei seiner Rückkehr auf die Tennisbühne setzte es in der ersten Runde der Australian Open ausgerechnet gegen Jürgen Melzer eine unangenehme Abfuhr.

2:0 im Länderkampf

Der ehemalige Weltranglisten-49. gewann nur vier Games. „Er wird beim Daviscup nicht vergessen haben, dass er hier richtig eine auf den Deckel gekriegt hat“, meinte Melzer nach der geglückten Generalprobe. Auch ein zweites „Testspiel“ in Down Under lässt für das Wochenende hoffen. Andreas Haider-Maurer bezwang in der ersten Melbourne-Qualifikationsrunde Korolev in zwei Sätzen.

Geheimnisse gibt es, nicht zuletzt aufgrund dieser Duelle, keine. „Ich habe heute ein paar Minuten beim kasachischen Training zugesehen. Wir wissen aber ohnehin ganz genau, was auf uns zukommt“, meinte Haider-Maurer, Österreichs zweiter Einzelspieler.

Auch der aufgelegte Sandplatz birgt keine Tücken. „Da haben wir schon auf viel schlechteren Plätzen trainiert. Die Bälle verspringen sich kaum, der Ballabsprung ist normal“, erkannte Melzer keinen Heimvorteil, wie er im Daviscup immer wieder vorkommt. Angst vor den Gegnern wäre unbegründet, der nötige Respekt müsse ihnen aber entgegengebracht werden, weiß Kapitän Clemens Trimmel. „Die Kasachen sind Up-and-down-Spieler. An guten Tagen können sie sehr gefährlich sein.“

Daviscup-Weltgruppe, 1.Runde

Kanada–Spanien, Italien–Kroatien, Belgien–Serbien, USA–Brasilien, Frankreich–Israel, Argentinien–Deutschland, Kasachstan–Österreich,Schweiz–Tschechien (TV).

ORF Sport+ überträgt die Spiele aus Astana live. Beginnzeiten: Freitag: 6.55Uhr, Samstag und Sonntag: 8.55Uhr.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 30.01.2013)

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