Geschwänzt wurden nur die Redaktionskonferenzen

Geschwaenzt wurden Redaktionskonferenzen
Geschwaenzt wurden Redaktionskonferenzen(c) Clemens FABRY
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Josef Metzger, der über Jahrzehnte den "Presse"-Sport geprägt hat, feiert den 70. Geburtstag.

Andreas Unterberger hat ihn als Vorbild an Fleiß und Einstellung bezeichnet, „er war der ,Presse‘-Sport“. Michael Fleischhacker hat im Rahmen einer der vielen Ehrungen des langjährigen Sportchefs gemeint, dass er zwar schwer zu steuern sei, die Redaktionskonferenz schwänze, aber trotzdem sei er der „beste Sportjournalist, den man sich wünschen kann“.

Josef Metzger, der über viele Jahre den Sportteil dieser Zeitung geprägt hat, wird am heutigen Montag 70. Er ist ein Original, ein unverwechselbares Unikat, immer noch umtriebig, der Kontakt zu den Größen des heimischen Sports ist nie abgerissen. Das Mobiltelefon, das hat man allein schon seinetwegen erfunden, er klingelt sie alle heraus, um auf dem Laufenden zu bleiben. Legendär etwa die Worte von Niki Lauda: „Halten S' mich nicht auf, das Badewasser geht über.“

Es war im September 1964, da hat die Karriere von Josef Metzger in der „Presse“ begonnen. Zunächst als freier Mitarbeiter, dann als Redakteur (ab 1967), ab 1981 als Ressortleiter. Der berühmte Sportreporter Kurt Jeschko hatte ihn im Wiener Dianabad sozusagen aus dem Wasser gefischt, es sollte ein großer Fang werden. Es gibt kaum einen Preis, den es im Sportjournalismus zu gewinnen gibt, den Josef Metzger nicht gewonnen hat. Auch das Silberne Ehrenzeichen der Republik hat man ihm verliehen. Der erst kürzlich verstorbene Gerhard Zimmer, der hauptberuflich zum ORF wechselte, würdigte ihn einmal mit den Worten: „Es gelang ihm, dem Sport viel mehr Bedeutung nach außen zu verleihen, als dem Sport in Zeitungen von großem Horizont entgegengebracht wird. Metzger schaffte das mit brillanten Reportagen, haarscharfen Analysen und schonungslosen Kommentaren.“

Die Glossen von Josef Metzger waren Kult, die Liste seiner Lehrlinge ist lang. Bei der Ausbildung junger Journalisten bewies er viel Geduld und Talent. Durch seine Schule sind Jürgen Preußer, Johann Skocek, Peter Linden, Hermann Fuchs, Christoph Biro und viele andere gegangen. w.w.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 11.03.2013)

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