Wien-Marathon: "Müssen das Niveau halten"

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41.326 Meldungen und 34.727 Finisher in fünf Bewerben erfreuen VCM-Organisator Wolfgang Konrad. Änderungen an Streckenführung sind denkbar, weitere Ideen folgen.

Wien. Wenn alles vorüber sei, sehe man erst, welches Feuerwerk man abgeschossen habe, sagte Wolfgang Konrad, der Veranstalter des Vienna City Marathon, in der Bilanz-Pressekonferenz am Montag. 41.326 Aktive in allen Bewerben bedeuteten ein Rekord-Meldeergebnis bei der 30. Auflage des größten Laufsportfestes Österreichs. Der von den Kenianern Henry Sugut und Flomena Cheyech gewonnene Marathon wurde von 6.850 Männern und Frauen beendet, in allen Läufen am Samstag und Sonntag gab es 34.727 Finisher, 2012 waren es 31.196.

Die äthiopische Lauflegende Haile Gebrselassie als Teilnehmer und Gewinner des Halbmarathons erwies sich einmal mehr als Publikumsmagnet, dank des warmen und sonnigen Frühlingstages säumten Menschenmassen in bisher kaum da gewesenem Ausmaß die Laufstrecke quer durch Wien. "Wir sind stolz auf das, was wir erreicht haben. Wir hatten ein hohes sportliches Niveau, eine hohe Teilnehmerzahl und hohe Besucherzahlen", sagte Konrad. "Auch was die Inszenierung betrifft, war das höchstes Niveau. Ich muss allen Beteiligten ein großes Kompliment aussprechen, allen voran Gerhard Wehr."

Der Organisationsdirektor zog die Fäden und sorgte dafür, dass die eine oder andere logistische Schwierigkeit gemeistert wurde. Zu den Erfolgen gehörte auch, dass man den Ring so früh wie noch nie wieder öffnen konnte, und zwar um 16.10 Uhr. Um 15.30 Uhr hatte der letzte Läufer das Ziel auf dem Heldenplatz erreicht. Als Weg weisend erwies sich auch die Ausgliederung der Kinderbewerbe auf Samstag. "Das werden wir weiterentwickeln. Wir brauchen die Kinder beim Sport. Das hat auch Haile gesagt", meinte Konrad.

Gebrselassie hatte auch bei seinem dritten Wien-Antreten nichts von seiner Faszination verloren. Natürlich hätten sich die Organisatoren ein Antreten über die 42,195 Kilometer gewünscht, aber nach der Aufgabe des Äthiopiers im Dezember in Fukuoka hatte dieser einen Frühlingsmarathon 2013 ausgeschlossen. "Wir wollten den sportlichen Fokus auf den Marathon legen und Haile wäre der nächste Schritt gewesen", meinte auch Konrad. Wien ist aufgrund der Streckenführung keine Weltrekordstrecke, für nächstes Jahr werden aber Möglichkeiten erwogen, Änderungen vorzunehmen. "Eine Überlegung wäre, das Topfeld auf der Reichsbrücke starten zu lassen. Und auch in einem anderen Bereich, den ich noch nicht nennen möchte, ist noch was möglich", sagte Konrad.

Mit mehr als 41.000 Teilnehmern ist der VCM von der Größenordnung her (Platz, Zeit, verfügbare Ressourcen) am Zenit angelangt, nun gilt es dieses Niveau zu halten. "Wien ist zu klein für einen viel größeren Marathon. Jetzt werden wir Visionen suchen für die Zukunft. Wir haben einen eigenen Charakter und den werden wir entwickeln", sagte Konrad. "Wir werden den Boden unter den Füßen nicht verlieren", versprach Wehr. Die Latte liegt hoch. "Mehr als Haile und Paula geht nicht", weiß auch Konrad. Voriges Jahr trat auch die britische Marathon-Weltrekordlerin Paula Radcliffe im Halbmarathon an.

Sugut gewann am Sonntag zum dritten Mal in Wien, in 2:08:19 Stunden verfehlte er den von ihm 2012 aufgestellten Streckenrekord von 2:06:58. Cheyech, Mutter eines zweijährigen Buben, kam in 2:24:34 nahe an den Wien-Rekord der Italienerin Maura Viceconte (2000) von 2:23:47 heran. Ein Hit war die VCM-App, bis zum späten Sonntagnachmittag wurden rund 815.000 Serveranfragen verzeichnet. Und viele Läufer haben Lust auf mehr. Montagvormittag hielt man bereits bei 900 Anmeldungen für den VCM 2014 am 13. April.

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