"Es ist tot": LA-WM in Moskau kämpft mit leeren Rängen

Leere Plätze im Luschniki-Stadion
Leere Plätze im Luschniki-Stadion(c) REUTERS (DYLAN MARTINEZ)
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Selbst Usain Bolt vermochte es nicht, für ein volles Luschniki-Stadion zu sorgen. Dabei kostet die billigste Karte nur 3,42 Euro.

Moskau hat 12 Millionen Einwohner, aber selbst das hat bis jetzt bei der Leichtathletik-WM noch nicht ausgereicht, das Luschniki-Stadion zu füllen. Auch als der Jamaikaner Usain Bolt am Sonntagabend seinen großen Auftritt über 100 m hatte und Lokalmatadorin Jelena Isinbajewa in der Stabhochsprung-Qualifikation engagiert war, war die rund 85.000 Zuschauer fassende Arena am Ufer des Moskwa-Flusses nur zu drei Viertel voll.

Michail Butow, der Generalsekretär der russischen Leichtathletik-Verbandes und Wettkampf-Direktor der WM, hatte vor wenigen Tagen von einem immer besser laufenden Kartenverkauf für die Vormittags-Sessions gesprochen. "Es geht voran - nicht so gut wie für die Abend-Sessions, aber die russischen Zuschauer fällen ihre Entscheidung oft im letzten Moment", wird er auf der Website des Weltverbandes (IAAF) zitiert. Scheinbar aber dann eher gegen einen Besuch als dafür.

Die billigste Karte kostet 150 Rubel (3,42 Euro), die teuersten Pakete für die besten Plätze und alle Tage 30.000 Rubel (685 Euro). Alle Plätze sind überdacht. Das Stadion ist alt, aber ein immer noch herzeigbares Areal, das Wetter ist gut und das Gastgeberland auch mit Medaillenchancen bedacht.

"Im Vergleich zu London wie Tag und Nacht"

Die Vormittagsbewerbe finden im sehr familiäreren Kreis statt, nur ein paar tausend Leute schauen sich die Läufe, Würfe und Sprünge an und verlieren sich im Mega-Oval. Und auch die wenigen anwesenden Fans sorgen höchstens bei russischen Athleten für etwas Stimmung. "Es ist tot, überhaupt keine Atmosphäre", sagte 400-m-Hürden-Läufer Felix Sanchez (DOM) am Montag nach seinem Vorlaufsieg. "Das ist im Vergleich zu London (Olympia/Anm.) vergangenes Jahr wie Tag und Nacht."

Hürdensprint-Weltrekordler Aries Merritt ist bis jetzt ebenfalls wenig angetan. "Ich bin ehrlich gesagt nicht glücklich, in einem fast leeren Stadion zu laufen. In London habe ich das Publikum hinter mir gespürt, das ist motivierend. Vielleicht ist es noch zu früh. Ich hoffe, dass zum Finale viele kommen werden", hatte der US-Amerikaner am Sonntag nach seinem ersten Auftritt gemeint.

(APA)

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