Favoriten Gatlin und Merritt siegen auf verregneter Gugl

Justin Gatlin
Justin Gatlin(c) APA/GEORG HOCHMUTH (GEORG HOCHMUTH)
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Justin Gatlin siegte über 100 Meter, Aries Merritt über 110 Meter Hürden. Andreas Vojta verpasste über 1000 Meter den anvisierten ÖLV-Rekord.

Favoritensiege durch den US-Amerikaner Justin Gatlin über 100 m sowie die Hürdensprinter Aries Merritt (USA), Sally Pearson (AUS) und Weitspringer Alexander Menkow (RUS) waren die Highlights der 2. Gugl Games der Leichtathleten am Montagabend im Linzer Stadion. Bei Regen und kühlen Temperaturen waren Jahresweltbestleistungen außer Reichweite. 5.500 Zuschauern war auch kein neuer österreichischer Rekord über 1.000 m vergönnt - 1.500-m-Spezialist Andreas Vojta schrammte bei den widrigen Verhältnissen daran vorbei.

Der in Moskau im Kurzsprint nur vom jamaikanischen Superstar Usain Bolt besiegte Gatlin setzte sich in 10,08 Sek. durch, der Stadionrekord von 9,94 war bei den Bedingungen außer Reichweite. "Mein Trainer hat mir gesagt, dass es regnen wird, ich war darauf eingestellt. Natürlich wollte ich eine schnellere Zeit laufen, aber die Beine waren von der WM noch ein bisschen schwer", sagte der zweifache Moskau-WM-Silbermedaillengewinner, der sich vor Staffel-Weltmeister Nickel Ashmeade (JAM/10,17) und Keston Bledman (TRI/10,27) durchsetzte.

Der vom Sonnenschein während des US-Trainingslagers in Linz vor der WM verwöhnte Merritt rümpfte ob der Nässe ebenfalls ein bisschen die Nase, das Lächeln hatte er aber schnell wiedergefunden. Nachdem es bei der WM mit Platz sechs nicht wunschgemäß geklappt hatte, freute sich der Olympiasieger und Weltrekordler umso mehr über den Sieg in 13,26 Sek. vor dem Kubaner Dayron Robles (13,49). "Ich habe die erste Hürde berührt und bin aus dem Rhythmus gekommen, zum Glück hat es mit dem Sieg geklappt. In Zürich will ich so weitermachen", sagte Merritt, der wie viele Athleten aus dem Linz-Teilnehmerfeld zum Diamond-League-Meeting in die Schweiz weiterreiste.

Über die halbe Stadionrunde setzte sich der US-Amerikaner Mike Rodgers in 20,66 Sek. durch, über 400 m war der Brite Martin Rooney in 45,42 Sek. nicht zu schlagen. Bernhard Lagat (USA) gewann die 3.000 m in 7:46,39 Min. Zum Meeting-Abschluss ging Andreas Vojta auf den österreichischen Rekord über 1.000 m los, die 2:18,20 Min. von Robert Nemeth blieben aber weiterhin bestehen. Es siegte der Australier Paul Robinson Ireland in 2:18,29 Min., Vojta wurde in 2:19,27 Achter.

Stabhochsprungbewerb abgebrochen

Der Stabhochsprung der Männer hätte ein Höhepunkt werden sollen, mit dem in Führung liegenden Franzosen Valentin Lavillenie - jüngere Bruder von Vizeweltmeister Renaud Lavillenie - wurde der Bewerb abgebrochen. Den Weitsprung holte sich der russische Weltmeister Alexander Menkow mit 7,94 m, der Diskuswurf ging an den Inder Vikas Gowda mit 61,34 m.

Die 100 m Hürden wurden eine Beute der Topfavoritin Sally Pearson, die in 12,82 Sek. den Sieg sicher heimlief und die Französin Reina-Flor Okori auf den zweiten Rang verwies (13,17). 100-m-Siegerin bei den Frauen wurde die US-Amerikanerin Barbara Pierre in 11,14 Sek., über die 400 m Hürden siegte ihre Landsfrau Dalilah Muhammad in 55,01. Die 400 m flach gingen in 50,92 Sek. an Natasha Hastings aus den (USA), die 1.000 m holte sich die Marokkanerin Malika Akkaoui in 2:39,86 Min.

Der Weitsprung ging mit 6,36 m an die Britin Jazmin Sawyers, die in Sheffield Trainingspartnerin von Siebenkampf-Olympiasiegerin Jessica Ennis-Hill und deren oberösterreichischer Disziplinkollegin Ivona Dadic ist. Dadic war Gast auf der Gugl, sie ist wegen Knie-Untersuchungen auf Heimat-Visite. "Ich habe das Knie zuletzt im Training wieder gespürt, ich will nur auf Nummer sicher geben", sagte die Mehrkämpferin, die sich im Februar einer Meniskusoperation unterzogen hatte.

Fliegender Auftritt von Beate Schrott

Das Teilnehmerfeld in Linz wog 32 Olympia- und 72 WM-Medaillen schwer. Eröffnet wurden die Spiele mit einem Fall aus dem Himmel - Hürdensprinterin Beate Schrott sprang im Tandem ab und landete sicher auf dem Rasen der Arena. "In der Luft war es super, aber vor dem Absprung war ich so nervös. Mein Freund hat mir gesagt, ich werde immer wieder springen wollen, aber ich kann mir jetzt gerade nicht vorstellen, dass ich es noch mal mache", sagte die Niederösterreicherin. Ihr mutiger Schritt rang jedenfalls auch Sportminister Gerald Klug und ÖLV-Präsident Ralph Vallon anerkennenden Applaus ab.

Den Showbewerb zwischen Rad-Akrobat Tom Öhler und dem zweifachen Hürden-Olympiasieger Felix Sanchez gewann der Österreicher in 44,62 Sek., er räumte über die Stadionrunde aber so ziemlich jede Hürden ab. Der aktuelle WM-Fünfte aus der Dominikanischen Republik kam nach 49,86 ins Ziel kam.

(APA)

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