Handball: "Der Sport macht uns stolz"

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Lars Christiansen über Liga, Land und Leute.

Herning. Österreichs Handballer spielen derzeit auf goldenem Boden: Der Stellenwert dieses Sports im 5,5-Millionen-Einwohner-Staat Dänemark ist verblüffend hoch. Das erhöht für den Titelverteidiger zwar den Druck, bringt den Spielern, die wie Fußballstars in anderen Ländern verehrt werden, aber auch viel Sympathie. „Handball macht die Leute stolz“, sagt Dänemarks Rekordspieler Lars Christiansen.

Die Aussage des 338-fachen Internationalen, der 2012 seine glanzvolle Karriere beendet hat, wird nicht nur durch die Stimmung in der 14.000er-Halle von Herning bestätigt. Auch die TV-Quoten sind überragend. Die Hitparade wird von zehn Spielen des Handballteams angeführt, an der Spitze steht das WM-Semifinale vom Vorjahr gegen Kroatien mit 2,249 Millionen Zusehern. Und Fußball? Immerhin verfolgten 1,271 Millionen Dänen die WM-Qualifikation gegen Italien.

Handball ist der Volkssport der Dänen. „Die dänische Mentalität“, sagt Christiansen, verlange es, dass Spieler landesweit bekannt seien. „Bei wichtigen Partien sind 60, 70 Journalisten dabei. Da wirst du manngedeckt.“

Der Verband (DHF) ist mit 112.000 Mitgliedern in 880 Vereinen nach Deutschland und Frankreich der drittgrößte weltweit. Das Ligensystem geht neun Stufen nach unten, in Österreich sind es bei 22.000 ÖHB-Mitgliedern maximal vier Ebenen. Christiansen sieht den sportlichen Höhenflug unaufhaltsam voranschreiten: „Unsere Liga hat sich zur stärksten hinter Deutschland und Frankreich entwickelt. Wir haben eine Marke entwickelt.“



Gruppe C: Serbien – Polen 20:19, Frankreich – Russland 35:28. Gruppe D: Kroatien – Weißrussland 33:22, Schweden – Montenegro 28:21.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 15.01.2014)

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