Ein Hilferuf

Motor-Königsklasse. FIA-Präsident Jean Todt macht sich Sorgen um die Zukunft. „Auf der Intensivstation!“

Sepang. Weltverbandschef Jean Todt bangt um die Zukunft der Königsklasse des Motorsports. „Die Formel 1 liegt auf der Intensivstation. Ich habe Angst, dass wir Teams verlieren“, sagte der Präsident des Internationalen Automobilverbandes FIA vor dem Großen Preis von Malaysia in Sepang.

Todt verteidigte im Interview in der „Welt am Sonntag“ nachdrücklich die geplante Kostenreduzierung. „Alle wollen diese Obergrenze. Das muss schriftlich fixiert werden. Dann ist es für alle verbindlich“, sagte er.

Viele Teams kämen zu ihm und Chefvermarkter Bernie Ecclestone „und flehen uns an, endlich die Budgetgrenze einzuführen“. Nach seinen Informationen hätten Sauber und Williams Probleme. Lotus habe angeblich einen Fahrer nicht bezahlt. „So geht's nicht weiter“, betonte Todt. „Viele rufen um Hilfe. Unser Job ist es, diese Hilferufe zu hören.“ Bis Ende Juni müsse eine Lösung her.

Veränderungen notwendig

Der Franzose, der vor seiner FIA-Präsidentschaft unter anderem jahrelang Teamchef bei Ferrari war, verteidigte die umfassende Regelreform vor dieser Saison. „Die ganze Welt ist im Wandel. Warum sollte da die Formel 1 außen vor bleiben?“, meinte Todt. „Die Formel 1 ist das Aushängeschild des Motorsports – also muss sie vorangehen.“

Er forderte, die Topserie müsse aufwachen. „Umweltverschmutzung, Finanzkrise, schwindende Ressourcen – das sind Probleme, die sich nicht leugnen lassen. Wenn die Formel 1 die Königsklasse des Motorsports bleiben will, muss sie sich verändern“, urteilte Todt.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 31.03.2014)

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