Handball: WM-Qualifikation als Sternstunde

HANDBALL - IHF WM, Quali, AUT vs NOR
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Den ÖHB-Herren reichte im Play-off-Rückspiel gegen Norwegen ein 28:28 zur dritten WM-Teilnahme. Routiniers Szilágyi und Žiūra sollen bis Katar 2015 weitermachen.

Bergen/Wien. Österreichs Handballer dürfen sich bei der WM 2015 in Katar mit der Elite messen. Der ÖHB-Auswahl genügte im Play-off-Rückspiel gegen Norwegen ein 28:28-Remis nach dem 28:26-Erfolg im Hinspiel zur Qualifikation. „Ich bin so stolz auf das, was die Burschen hier geleistet haben“, jubilierte Teamchef Patrekur Jóhannesson. „Es war ein hartes Spiel, Norwegen hat uns alles abverlangt, aber was diese Mannschaft mit Kampfgeist und das Betreuerteam geleistet haben, ist großartig.“

Österreich nimmt nach der Heim-EM 2010 (9. Platz), der WM 2011 in Schweden (18.) und der EM 2014 in Dänemark (11.) zum vierten Mal innerhalb von sechs Jahren an einem Großereignis teil. Es ist für den ÖHB die dritte WM-Teilnahme nach 1993 und 2011.

Vor 3900 Zuschauern in Bergen zeigten die ÖHB-Herren über weite Strecken eine abgeklärte Leistung und bewiesen im Finish Nervenstärke. In der 53. Minute geriet Österreich in Rückstand, doch den Zweitorevorsprung aus dem Hinspiel gab man nicht mehr aus der Hand. Im Gegenteil, im letzten Angriff durch Žiūra gelang sogar noch der Ausgleich zum 28:28.

„Im Moment ist das noch gar nicht richtig zu fassen, was wir geschafft haben. Wir alle werden noch ein paar Tage brauchen, um das zu realisieren. International ist das auch gar nicht hoch genug einzuordnen“, zeigte sich Kapitän Viktor Szilágyi überwältigt. „Wenn man sich anschaut, welche tollen Mannschaften das Ticket nicht lösen konnten, dann ist das einfach nur unglaublich.“

ÖHB-Generalsekretär Martin Hausleitner sprach gar von einer weiteren Sternstunde für Österreichs Handball. „Das war sicher die schwerste Qualifikation, und die Mannschaft hat das meisterlich umgesetzt“, sagte der Funktionär, der nun mit Routiniers wie Szilágyi oder Žiūra, beide 35, über die Zukunft sprechen wird. „Ziel ist es natürlich, mit der stärksten Besetzung nach Katar zu fahren.“ Über eine Verlängerung des Vertrags mit Jóhanesson soll im September entschieden werden. Dann wird auch die EM 2020 vergeben. Österreich hat sich um die Austragung beworben, und die Chancen, als Teil einer Mehrländerveranstaltung zum Zug zu kommen, stehen gut. (red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 16.06.2014)

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