"Großer Start" der Tour de France als Exportschlager

Sky Pro Cycling team staff members prepare bikes before a training session in Leeds
Sky Pro Cycling team staff members prepare bikes before a training session in LeedsREUTERS
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Größte Rundfahrt beginnt zum fünften Mal seit 2007 im Ausland - Tour-Chef sucht Enthusiasmus, für Geld ist aber auch alles möglich.

Leeds. Der "grand depart" ("große Start") der Tour de France hat sich zu einem Exportschlager entwickelt. Mit dem Auftakt am Samstag in England nimmt die bedeutendste Rad-Rundfahrt schon zum 20. Mal in den vergangenen 60 Jahren im Ausland ihren Anfang. Jeweils die ersten drei Etappen werden groß in Szene gesetzt, der Veranstalter, die Amaury Organisation, kassiert dafür einen Millionenbetrag.

Von traditionsbehafteten Fans in Frankreich oft kritisiert, liegen die Vorteile für Tour-Direktor Christian Prudhomme klar auf der Hand. "Wir suchen Leidenschaft", sagte der Franzose. Und die finde man in Yorkshire auf außergewöhnliche Weise. "Häuser sind gelb gestrichen oder rot gepunktet, Pubs werden auf französische Namen ungetauft, der Enthusiasmus ist überall spürbar", betonte Prudhomme, der beim Tour-Start 2007 in London nach seinen Worten Unvergessliches erlebt hatte.

Da waren laut Polizeiangaben zwei Millionen Menschen entlang der 8-km-Strecke des Prologs und der 180 km von London nach Canterbury am Straßenrand gestanden. "Und dabei hat es damals noch keine Stars von der Insel gegeben", meinte Prudhomme. Seither haben die Briten Bradley Wiggins (Toursieger 2012, Zeitfahr-Olympiasieger 2012), Christopher Froome (Tour-Sieger 2013) und Sprint-Star Mark Cavendish für Furore gesorgt.

Das Beispiel der Tour, die nun zum fünften Mal seit 2007 im Ausland (London/2007, Monaco/2009, Rotterdam/2010, Lüttich/2012, Leeds/2014) beginnt, macht Schule. Der Giro d'Italia hatte 2012 in Dänemark und heuer in Nordirland begonnen, die Polen-Rundfahrt in den Dolomiten und die Vuelta in den Niederlanden.

Alles scheint möglich, die Giro-Veranstalter spielen sogar mit dem Gedanken eines Starts in Dubai. Für Prudhomme ist wichtig, dass die Fahrer die Grenze nach Frankreich auf dem Rad überqueren, die Überquerung des Ärmelkanals oder ein kurzer Flug ausgenommen.

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