Tischtennis-Asse im Plastik-Zeitalter

CHINA YOUTH OLYMPIC GAMES 2014
CHINA YOUTH OLYMPIC GAMES 2014APA/EPA/ROLEX DELA PENA
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Zelluloid-Ball ist wegen leichter Entflammbarkeit Geschichte - Einiges neu im Ballverhalten - 14 Österreicher bei Tschechien Open dabei

Olmütz. Die Tschechien Open in dieser Woche in Olmütz läuten für Österreichs Tischtennis-Asse ein neues Zeitalter ein. Ihre gesamten bisherigen Karrieren lang haben sie mit den Zelluloid-Bällen gespielt, in den vergangenen Wochen mussten sie sich auf die Plastikbälle umstellen. Aufgrund der Trainingseindrücke sind einige Änderungen im Spiel zu erwarten.

Das erste Turnier mit dem neuen Ball waren in der vergangenen Woche die Weißrussland Open, die Österreicher waren da allerdings nicht dabei. Dort angetretene Athleten haben die davor gemachten Eindrücke jedenfalls bestätigt. Doppel-Vize-Europameister Daniel Habesohn weiß daher nebst eigenen Erkenntnissen aufgrund von Wettkampf-Erfahrungen anderer, was im neuen Spiel an der Platte zu erwarten ist.

"Der Ball geht gleich schnell vom Schläger weg, verliert dann aber an Geschwindigkeit", meinte Habesohn über die Eigenschaften der Plastikbälle. Sie wurden eingeführt, da Zelluloid leicht entflammbar ist. Das wurde dem Weltverband (ITTF) zu gefährlich. "Beim Absprung stoppt der Plastikball ein bisschen, man muss ihm entgegengehen. Auch springt er höher weg." Um diese Änderungen zu beherrschen, sei die Technik wichtig.

In der Werner Schlager Academy (WSA) wurde seit Anfang August mit den neuen Bällen trainiert. Habesohn: "Am Anfang hat es noch Lieferprobleme gegeben, da hatten wir nur eine begrenzte Anzahl davon." Daher hätten die Aktiven in der ersten Hälfte der Einheiten mit den alten und in der zweiten Hälfte mit den neuen Bällen gespielt. Der Unterschied im Ball-Verhalten sei da natürlich besonders aufgefallen.

Seit zwei Wochen wurde nun aber ausschließlich mit dem Plastik-Spielgerät geübt. Habesohn selbst ist jedoch genauso lange wegen einer Schleimbeutelentzündung im Knie außer Gefecht, daher muss er auch für die Tschechien Open passen. Dieser Tage will der 28-Jährige wieder das Training aufnehmen, um für den Champions-League-Auftakt mit Weinviertel NÖ am Freitag nächster Woche (5. September) bereit zu sein.

Auch Liu Jia hat weniger Übung als manch ein anderer mit dem Plastikball. Am Dienstag ist sie von einem Trainingslager in Singapur zurückgekommen, wo noch mit dem Zelluloid-Ball gespielt wurde. Denn die Saison in der Liga wird in Asien wird noch mit den alten Bällen fertiggespielt. "Susi" hat das Turnier in Olmütz übrigens 2012 gewonnen. Sie hatte vor der für Donnerstag geplanten Abreise zwei Plastik-Trainingstage.

Für viele der 14 gemeldeten Österreicher ging das Turnier schon am (heutigen) Mittwoch mit der Qualifikation los. Gesetzt sind bei den Damen Liu Jia (3), Sofia Polcanova (14) und Amelie Soja (28) sowie bei den Herren Robert Gardos (10), Chen Weixing (21) und Stefan Fegerl (23). Im Doppel sind Polcanova/Solja (4), Liu mit ihrer tschechischen Froschberg-Kollegin Iveta Vacenovska (8) und Fegerl mit dem Kroaten Tan Ruiwu (6) unter den Gesetzten.

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