Judo: Eine WM ohne Medaille

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Paischer, Filzmoser etc. blieben in Russland ohne Medaille, ÖJV-Präsident Kutschera fordert neuen Kurs.

Wien. ÖJV-Präsident Hans Paul Kutschera sieht sich gezwungen, nach der dritten Judo-WM ohne Medaille für Österreich eine Kurskorrektur vorzunehmen. Seine ebenfalls bei Olympia leer ausgegangen Athleten haben bei den am Sonntag zu Ende gegangenen Weltmeisterschaften in Russland lediglich zwei siebente Plätze von Sabrina Filzmoser und Kathrin Unterwurzacher als Topergebnis verbucht.

„Damit kann ich nicht zufrieden sein. Ich sehe keinen Aufwärtstrend, es herrscht Stillstand“, stellte Kutschera klar und kündigte Konsequenzen an. „Es gilt, alle Strukturen zu überprüfen: ob die Mittel, die wir hineinstecken, sowie der Output in Richtung Rio 2016 auf Linie sind. Wir werden in der Trainer- und Übungsfrage etwas ändern.“

Es seien nicht nur die Sportler, sondern auch die Betreuer rund um den deutschen Cheftrainer Marko Spittka gefordert. „Mir hat bei unseren Athleten die Ausschöpfung des Potenzials gefehlt. Gleichzeitig ist es unsere Aufgabe, Sportler dementsprechend mental zu stärken“, sagt Kutschera. Wie das Gegensteuern aussehen soll, will er bei Gesprächen mit den Beteiligten klären.

Von allseits hochgelobten Talenten will der Präsident endlich Ergebnisse sehen. Auch Veteranen wie Paischer – seit 2010 ohne Medaille – müssen sich hinterfragen. Kutschera: „Wir müssen von der Idee weg, dass wir große Talente haben, bei denen wir darauf warten, dass sie in Zukunft eine Medaille holen. Talenten immer nur Schonzeit zu geben ist für mich endgültig zu wenig.“

("Die Presse", Print-Ausgabe, 01.09.2014)

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