Marihuana geraucht: Schwimmer Phelps gesperrt

(c) REUTERS (JASON LEE)
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Ein im vergangenen November geschossenes Foto zeigt Schwimmstar Michael Phelps beim Rauchen einer Marihuana-Pfeife. Er ist für drei Monate für Wettkämpfe gesperrt. Die ersten Sponsoren springen ab.

Wegen eines Fotos mit einer Marihuana-Pfeife darf US-Schwimm-Star Michael Phelps drei Monate lang nicht an Wettkämpfen teilnehmen. Der US-Schwimmverband sperrte Phelps am Donnerstag für die kommenden Wochen. Der Schwimmer habe dies freiwillig akzeptiert, erklärte der Verband. Es habe keine Verstöße gegen Anti-Doping-Regeln gegeben, hieß es in der Erklärung weiter. "Doch wir haben uns entschlossen, Michael eine klare Botschaft zu senden, da er so viele Menschen enttäuscht hat."

Sponsorenvertrag wird nicht verlängert

Sponsor Kellogg kündigte an, seinen Ende Februar auslaufenden Vertrag mit Phelps nicht zu verlängern. Das Verhalten des Sportlers stehe nicht in Einklang mit dem Image des Unternehmens. Die meisten Sponsoren halten jedoch weiter zu dem Schwimmer, der bei den Olympischen Spielen in Peking 2008 acht Goldmedaillen gewann.

Das Foto in der britischen Boulevard-Zeitung "News of the World" hatte weltweit für Wirbel gesorgt. Medaillen-König Phelps entschuldigte sich für sein Verhalten, das er als bedauerlich und als schlechte Entscheidung bezeichnete: "Ich kann daraus lernen und versuchen, ein besseres Leben als zuletzt zu führen", sagte er in einem Interview mit dem Fernsehsender WBAL, Stunden vor der Suspendierung durch den US-Verband. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) akzeptierte die Entschuldigung.

Foto von November 2008

"News of the World" zufolge wurde das Foto auf einer Party im vergangenen November aufgenommen, als Phelps die University of South Carolina besuchte. In dem Bericht hieß es an keiner Stelle, dass Phelps Marihuana geraucht habe - wohl aber an einer Pfeife gesogen habe, die typischerweise für das Rauchen dieser Substanz verwendet wird.

Keine finanzielle Unterstützung während Sperre

Laut Informationen des US-Nachrichtensenders CNN wird Phelps in der Zeit seiner Sperre vom US-Schwimmverband keine finanzielle Unterstützung erhalten. Zwei Top-Sponsoren (Speedo, Omega) bekannten sich indes bereits zum weiteren Engagement mit Phelps.

Den Denkzettel kann Phelps aber relativ gelassen hinnehmen. Die monatliche Verbands-Unterstützung von 1.750 Dollar (1.365 Euro) ist angesichts der Millionen-Einnahmen des 23-Jährigen durch zahlreiche Werbeverträge ohnehin nur symbolischer Natur.

Die Teilnahme an der WM Ende Juli in Rom steht bisher ebenso nicht auf der Kippe, da die US-Qualifikationen erst Anfang Juli in Indianapolis stattfinden. Bisher hatte der Ausnahme-Schwimmer nach längerer Trainingspause seinen ersten Wettkampf Anfang März beim Grand Prix von Austin im US-Bundesstaat Texas bestreiten wollen - nun muss er das erste Kräftemessen auf Anfang Mai verschieben.

Im Dezember 2004 hatte ein US-Gericht Phelps zu 18 Monaten auf Bewährung verurteilt, weil er alkoholisiert am Steuer seines Wagens erwischt worden war. Auch damals hatten die Sponsoren seine Reue akzeptiert.

(APA)

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