Handball-WM: Hadern mit Chancenverwertung und Schiedsrichter

Österreich gegen Katar
Österreich gegen KatarREUTERS
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Im Achtelfinale gegen Gastgeber Katar wurden Österreich fehlende Zielgenauigkeit sowie merkwürdige Pfiffe zum Verhängnis.

Die WM in Katar dürfen Österreichs Handball-Männer erhobenen Hauptes verlassen. Die Mission Achtelfinale wurde geschafft, einmal mehr untermauerten Viktor Szilagyi und Co. den Stellenwert, den man sich in den vergangenen Jahren erarbeitet hat. Dass die ÖHB-Truppe das historische Viertelfinale vor Augen Gastgeber Katar mit 27:29 denkbar knapp unterlag, schmerzte dann aber doch. Besonders zwei Dinge beschäftigten die Mannschaft nach einer dramatischen Partie gegen die "Legionärstruppe" Katars: Zum einen die fragwürdigen Pfiffe der Unparteiischen gegen Ende des Spiels, zum anderen die großen Einschussmöglichkeiten, die teilweise fahrlässig ausgelassen wurden.

"Wir haben leider zu viel hergeschenkt. Wir haben das Spiel ganz gut aufgezogen, und wir haben die Konterchancen gehabt", meint Defensivspezialist Markus Wagesreiter. Vor allem Raul Santos, der gemeinsam mit Robert Weber (8 Tore) Österreichs sonst so zuverlässige Flügelzange bildet und Deutschlands Bundesliga-Torschützenliste anführt, blieb vieles schuldig. "Vielleicht wäre es anders gewesen, wenn wir zwei, drei Konter gemacht hätten", befand Goalie Nikola Marinovic. Von Schuldzuweisungen hielt der Routinier aber nichts: "Ich will niemandem einen Vorwurf machen." Vielmehr strich er die positiven Aspekte hervor. "Wir haben gezeigt, dass wir nicht umsonst im Achtelfinale waren. Ich bin von jedem einzelnen begeistert." Was er zur Schiedsrichterleistung meint? "Dazu sage ich nichts!"

Szilagyi: "Irgendwo verliert man den Mut"

Kapitän Szilagyi, der seinen vielleicht letzten großen Auftritt mit der ÖHB-Auswahl hatte, nahm sehr wohl Stellung zu den Pfiffen des kroatischen Duos, das in Handballkreisen eigentlich einen tadellosen Ruf genießt. Gerade in der Schlussphase gingen die beiden mit Offensivfouls gegen Österreich sehr locker um. "In der zweiten Hälfte konnten wir unser Spiel nicht mehr so spielen. Spieler, die viel 1:1 gehen wie Nikola Bilyk und Vitas Ziura haben da die Freiwürfe nicht mehr bekommen, sondern Offensivfouls. Da verliert man irgendwo den Mut", analysierte Szilagyi, musste aber auch den eigenen Anteil an der Niederlage eingestehen: "Da sind auch kleinere Unüberlegtheiten von uns dazugekommen."

Für Goalie Thomas Bauer, der als Wechselspieler in der zweiten Hälfte mehrere wichtige Paraden zeigte, war die Leistung des Duos lange Zeit gut. Ohnehin hatte man sich angesichts des Duells mit den Gastgebern schon vor der Partie darauf eingestellt, zumindest nicht bevorteilt zu werden. "Sie haben bis zur 55. Minute souverän und unaufgeregt gepfiffen. Vielleicht haben wir es ihnen in den letzten fünf Minuten aber auch schwer gemacht."
Aus Teamchef Patrekur Johannesson sprach Enttäuschung, seinen Spielern wollte er keine Vorwürfe machen. Einen Seitenhieb auf Katar konnte er sich nicht verkneifen: "Die sind jetzt Favorit auf den Titel . . ."

(APA)

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