OSV-Präsident kündigt nach nur elf Monaten

ARCHIVBILD: SCHWIMMEN: MIKLAUZ TRAT NACH KNAPP 1 JAHR ALS OSV-PR�SIDENT ZUR�CK
ARCHIVBILD: SCHWIMMEN: MIKLAUZ TRAT NACH KNAPP 1 JAHR ALS OSV-PR�SIDENT ZUR�CK(c) APA/HERBERT NEUBAUER (HERBERT NEUBAUER)
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Wegen schwerer Anschuldigungen des Vorstands tritt Präsident Stefan Miklauz zurück.

Wien. Mit Stefan Miklauz hat nach nur elfmonatiger Amtszeit der nächste Präsident des Österreichischen Schwimmverbandes (OSV) seinen Hut genommen. Es ist der dritte Rücktritt eines OSV-Chefs binnen zweieinhalb Jahren. Der 35-Jährige begründete diesen Schritt mit gravierenden Auffassungsunterschieden mit Stefan Opatril, einem von drei OSV-Vizepräsidenten.

Doch die Ursachen für diese Entwicklung liegen wohl tiefer. In einem Schreiben an Miklauz wird dieser von seinen – nun ehemaligen – Vorstandskollegen als „Primus inter Pares“ bezeichnet. Er habe sich mit seinen Taten über die anderen Vorstandsmitglieder gestellt, habe mit der Entfernung aus Vorstandsämtern gedroht, Vorstandssitzungen regelmäßig vorzeitig verlassen, sei seiner Aufgabe, einen namhaften Sponsor an Land zu ziehen, nicht nachgekommen, habe Kompetenzen überschritten und die Geschäftsordnung missachtet. Dieses Schreiben ist von sechs OSV-Vorstandsmitgliedern unterzeichnet.

Miklauz reagierte darauf mit seinem Rücktritt. „Jugendfreundschaften stehen wohl im gegensätzlichen Interesse zu meinem rigorosen Sanierungskurs“, ließ er die Vorstandsmitglieder wissen. Er hinterlasse einen sanierten und anerkannten Verband. Auch sportlich seien die Weichen gestellt. Die Unterzeichner würden die Insolvenz des Verbandes riskieren, es bestehe ein Fehlbetrag von über 300.000 Euro.

Die Führung des OSV wird mit sofortiger Wirkung von den Vizepräsidenten Gerd Lang, Stefan Opatril und Peter Rothbauer übernommen. Die Wahl eines neuen Präsidenten wird an einem festzusetzenden Verbandstag erfolgen. (ag.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 05.03.2015)

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