Doping: Auch Slowenen im Matschiner-Netzwerk?

Jolanda Ceplak 2002 in Wien
Jolanda Ceplak 2002 in Wien(c) EPA (Roland Schlager)
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Laut einer slowenischen Zeitung soll Hürdenläufer Buc direkt mit dem Sportmanager zusammengearbeitet haben. Auch die ehemalige Rivalin von Steffi Graf, Jolanda Ceplak, soll involviert sein.

Die Doping-Affäre rund um den österreichischen Sportmanager Stefan Matschiner zieht immer weitere Kreise. Laut einem Bericht der slowenischen Tageszeitung "Dnevnik" (Dienstagsausgabe) sind auch slowenische Leichtathleten darin verwickelt. Konkret gehe es um die bereits wegen Dopings gesperrte Mittelstreckenläuferin Jolanda Ceplak und den Hindernisläufer Bostjan Buc. "Die (Doping-)welle ist auch über die Karawanken geschwappt", schrieb die Zeitung.

Unter Berufung auf niederländische Dopingexperten schreibt "Dnevnik", dass der Hürdenläufer Buc einen "zweifelhaften Ruf" in Bezug auf Doping genieße, obwohl er bisher noch nie erwischt worden sei. Der slowenische Rekordhalter im Steeple werde nämlich von dem wegen Dopings gesperrten Niederländer Simon Vroemen trainiert. Buc habe zudem direkte Kontakte mit Matschiner gehabt.

Ebenfalls in das "Netz" um Matschiner gehört dem Zeitungsbericht zufolge die Sprinterin Ceplak, deren zweijährige Sperre wegen EPO-Dopings heuer im Juli ausläuft. Die 800-Meter-Hallen-Weltrekordlerin, Olympia-Dritte von Athen und Rivalin von Österreichs Steffi Graf soll über ihren früheren deutschen Trainer Helmut Stechemesser in Kontakt mit dem österreichischen Sportmanager gekommen sein.

Von ihrem Verein LCC Wien wurde Ceplak im April 2008 wegen "vereinsschädigenden Verhaltens" ausgeschlossen.

Buc dementiert

Bostjan Buc dementierte am Dienstagnachmittag jede Verwicklung in den Dopingfall um Stefan Matschiner. Er habe keine Ahnung, wie die Vorwürfe gegen ihn zustande gekommen seien, sagte der Slowene am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur dpa in Ljubljana. Der Athlet räumte ein, dass er immer noch von Vroemen betreut werde. "Er schickt mir aber lediglich den Trainingsplan."

Die Zusammenarbeit mit seinem österreichischen Manager Matschiner hat Buc nach eigenen Angaben im Vorjahr nach den Olympischen Spielen in Peking beendet. "Ja, ich kenne Vroemen und Matschiner, aber das kann doch nicht bedeuten, dass ich automatisch etwas mit Doping zu tun habe", wies Buc die Vorwürfe zurück. "Ich wurde vor Jahren ja auch von Jos Hermens gemanagt."

Der slowenische Leichtathlet dementierte auch Vorwürfe der Zeitung "Dnevnik", er habe mit anderen mutmaßlichen slowenischen Akteuren aus der Dopingaffäre in Kontakt gestanden. "Mit Jolanda Ceplak hatten wir bis 2000 einen gemeinsamen Trainer, aber dann haben sich unsere Wege getrennt", sagte Buc. Buc dementierte jede Verbindung mit der slowenischen Langstreckenläuferin Helena Javornik, deren zweijährige Sperre im März dieses Jahres vom internationalen Sportgerichtshof CAS wegen EPO-Missbrauchs bestätigt wurde.

(APA)

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