Basketball-Talent: Profikarriere und Millionen können warten

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Jakob Pöltl widersteht dem Lockruf der National Basketball Association, der 19-jährige Wiener hängt noch eine Saison bei der Universität von Utah an. Geld war kein Beweggrund, er wolle sein Spiel „noch weiter verbessern“.

Salt Lake City/Wien. Es war zwar nur ein E-Mail seiner Mutter, doch der Inhalt war von großer Tragweite. Der 19-jährige Wiener Jakob Pöltl wird sich nicht für den Draft zur National Basketball Association anmelden. Der 2,13 Meter große Basketballer bleibt somit mindestens eine weitere NCAA-Saison bei der Universität von Utah.

Pöltl hätte sehr gute Chancen gehabt, im Juni in der ersten Runde des Drafts gewählt und damit der erste Österreicher in der US-Profiliga zu werden. Von Experten war ihm eine Draft-Position zwischen 15 und 20 prognostiziert worden. Damit wäre ihm ein mit jährlich ca. 1,1 Millionen Euro dotierter Dreijahresvertrag gewiss gewesen. Geld sei aber kein Beweggrund, sagt der Wiener selbstbewusst. Seine Chance werde noch kommen; zudem habe er hat schon viel erreicht. Er spielte in Österreich für die Timberwolves in Donaustadt und in Traiskirchen . . .

Eine Bauchentscheidung

Seine Familie und er wollen zuwarten, Entwicklung und Lernprozess sollen in der College-Liga weiter voranschreiten. Das ist einerseits nachvollziehbar, birgt aber andererseits auch große Gefahren. Was, wenn keine so überzeugende Saison mehr gelingt oder sich der Wiener womöglich gar verletzt? Allerdings, einmal Profi, gibt es kein Zurück mehr auf die Universität. Er sagt: „Es gab viele Vor-und Nachteile. Am Ende war es eine Bauchentscheidung. Ich denke, dass ich mein Spiel weiter verbessern kann, bevor ich mich der Herausforderung stelle, in der NBA zu spielen.“

Der 2,13-Meter-Mann hatte in seinem Debütjahr in der US-College-Liga überzeugt. Mit durchschnittlich 9,1 Punkten, 6,8 Rebounds und 1,9 Blocks pro Spiel sowie einer Trefferquote von 68 Prozent aus dem Feld führte er Utah bis ins Achtelfinale.

Unterstützung hat Pöltl von Utahs Chefcoach, Larry Krystkowiak, bekommen. „Jakob hatte ein sehr solides Jahr und hat riesige Fortschritte gemacht. Aber ich habe keine Zweifel daran, dass sein bestes Basketball noch vor ihm liegt“, meinte Krystkowiak, selbst ehemaliger NBA-Spieler und -Trainer. „Ich werde ihm helfen, dass er sein Potenzial entfalten kann und seine Ziele erreicht.“ (fin)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 21.04.2015)

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