Beach-EM: "Oranjes" geben Ton an

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Die Niederländer sind bei der Beachvolleball-EM am Wörthersee mit drei Goldanwärtern die Topfavoriten.

Die Niederlande sind aktuell nicht nur auf europäischer Ebene eine der tonangebenden Beachvolleyball-Nationen. Bei der EM in Klagenfurt stellen sie mit den Ex-Weltmeistern Alexander Brouwer/Robert Meeuwsen, den aktuellen WM-Zweiten Reinder Nummerdor/Christiaan Varenhorst und den Titelverteidigerinnen Madelein Meppelink/Marleen van Iersel drei Goldanwärter.

Meppelink/Van Iersel wollen am Wörthersee unbedingt das vor wenigen Wochen bei der Heim-WM noch verpasste Edelmetall nachholen. "Der neunte Platz war natürlich eine Enttäuschung. Hier wollen wir jetzt aber eine Medaille holen und auch unseren Titel verteidigen, das wäre großartig", meinte Meppelink in Klagenfurt.

Ihre Sportart werde in der Heimat vor allem dank der jüngsten Erfolge und der WM Anfang des Monats immer populärer. "Beach-Volleyball ist in Holland zum Leben erwacht. Die Leute glaubten bisher, dass wir auf der Tour Ferien machen, seit der WM ist das aber anders", so die 25-jährige Meppelink. Der gleichaltrige Brouwer pflichtete ihr bei. "In den letzten zehn, fünfzehn Jahren gibt es eine gute Entwicklung. Unsere Spiele bei der WM waren alle ausverkauft und erstmals hat das Fernsehen täglich live übertragen", erläuterte der Weltmeister von 2013.

Nachwuchs verpasst Anschluss

Allerdings sei nicht alles eitel Wonne, obwohl viel für den Erfolg getan werde. "Wir haben im Nachwuchs ein wenig Probleme. Aber der Verband leistet gute Arbeit und wir haben 400 Beach-Volleyball-Clubs", sagte Brouwer. Seiner Ansicht nach werden die aktuellen Nachwuchsteams mittelfristig aber wohl nicht an das absolute Topniveau herankommen.

Die Ex-Weltmeister haben heuer beim Major in Porec ihren ersten World-Tour-Turniersieg gefeiert. Danach ging es mit der enttäuschenden WM (17. Platz), Rang drei in Gstaad und Platz 25 in Yokohama für ihren Geschmack aber zu viel auf und ab. "Wenn wir auf höchstem Level spielen, dann sind wir sehr stark, aber uns fehlt noch die Konstanz", betonte der 2,07 m große Meeuwsen. In Klagenfurt soll es aber jedenfalls wieder mit einem Podestplatz klappen. "Unser Ziel ist eine Medaille", bekräftigte der 27-Jährige.

Enttäuschung gegen Doppler/Horst

Neben dem schlechten Heim-WM-Abschneiden wurmt die Niederländer auch noch die Achtel-Finalniederlage bei der EM 2014 gegen die späteren Bronzemedaillengewinner Clemens Doppler/Alexander Horst besonders. "Das war sehr enttäuschend", erinnerte sich Brouwer, der nichts gegen eine Revanche in Klagenfurt einzuwenden hätte. Die beiden Oranje-Topduos liegen in der Weltrangliste übrigens vor Doppler/Horst und hinter zwei brasilianischen Teams auf den Rängen drei und vier.

Sollten die hoch eingeschätzten Brouwer/Meeuwsen in Kärnten leer ausgehen, könnten ihre zuletzt in Hochform agierenden Landsleute einspringen. Der 38-jährige Dauerbrenner Nummerdor hat sich nach dem Karriereende seines Erfolgspartners Richard Schuil (u.a. 3 EM-Titel) im Vorjahr mit dem 13 Jahre jüngeren Varenhorst zusammengetan. In dieser Saison sicherten sich das Team mit Silber nicht nur die zweite WM-Medaille in der Geschichte ihres Landes, sondern zählt auf der World Tour und auf europäischer Ebene sowieso stets zu den Stärksten.

(APA)

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