Leichtathletik-WM: Schrott sprintet ins Halbfinale

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Hürdensprinterin Beate Schrott steht im WM-Halbfinale. Österreichs Diskuswerfer sind ausgeschieden.

Mit ihrer besten Vorlaufzeit bei Freiluft-Meisterschaften auf Weltebene hat Hürdensprinterin Beate Schrott ihr Ziel mit dem Semifinaleinzug bei der Leichtathletik-WM in Peking erreicht. "Es war eine solide Leistung. Ich wäre natürlich gern unter 13 Sekunden gerannt, aber ich war knapp dran", sagte die 27-Jährige nach den 13,04 Sekunden bei einem Meter Gegenwind, die Gesamtrang 19 bedeuteten.

Trotzdem wurde die Angelegenheit für die Olympia-Achte und EM-Dritte von 2012 vor dem Fernseher in der Mixed Zone zur Zitterpartie. Sie musste alle Vorläufe abwarten, denn in ihrem war sie nur Fünfte geworden und hatte den Direktaufstieg um einen Rang verpasst. Über die Zeitregel ging es sich aber gut aus. 2011 bei der WM in Daegu war Schrott mit 13,25 in die Titelkämpfe gestartet, 2012 bei Olympia in London mit 13,09. 2013 in Moskau fehlte sie verletzungsbedingt.

Schrott und ihr neuer Trainer Rana Reider hatten sich für das erste Jahr der Zusammenarbeit das WM-Semifinale vorgenommen. "Ich bin mir sicher, dass ich mit Rückenwind unter 13 Sekunden gelaufen wäre. Ich habe von Anfang an gewusst, ich kann nicht beeinflussen, was andere rennen, sondern nur das, was ich tue. Damit jetzt unzufrieden zu sein, wäre falsch. Und verstecken muss ich mich auch nicht", sagte Schrott. Ihr Schwachpunkt waren die ersten drei Hürden, auf denen sie gegenüber den Konkurrentinnen verlor.

Keine optimale Vorbereitung

Schrott hatte nach fast einwöchiger Zwangspause wegen einer schmerzhaften Muskelverhärtung am Beinbeuger erstmals am Mittwoch wieder Hürdentraining gemacht. "Ich bin irrsinnig froh, dass ich schmerzfrei laufen konnte. Das war natürlich in den vergangenen Tagen nicht optimal, aber ich habe versucht, ruhig zu bleiben."

Die drei Semifinali der Top-24 und das Finale gehen bereits am Freitag in Szene. Schrott läuft im ersten Halbfinallauf auf Bahn drei (13.25 Uhr MESZ), Gegnerinnen sind u.a. die Jamaikanerin Danielle Williams und die US-Amerikanerin Dawn Harper Nelson. Die jeweils ersten Zwei und die weiteren zwei Zeitschnellsten steigen auf. Schrott peilt die Verbesserung der Saisonbestleistung von 12,92 an. Vorlaufschnellste war Brianna Rollins (USA/12,67) vor Tiffany Porter (GBR/12,73).

Weißhaidinger trotz Aus zufrieden

Von den zwei österreichischen Diskuswerfern, die beide mit Superwürfen über 67 m und in den Top-Sechs der Weltrangliste nach China gereist waren, durfte Lukas Weißhaidinger zufrieden sein. Die 61,26 m des 23-jährigen WM-Debütanten reichten allerdings nicht für den Einzug in das Finale der Top-Zwölf, er wurde damit 20. Letztlich fehlten 1,22 m. Die Topweite erbrachte der Jamaikaner Fedrick Dacres mit 65,77.

"Das passt für die erste WM, da sind andere sicher schlechter weggestartet. Schade, im letzten Durchgang haben alle noch ein bisserl draufgepackt, da wollte ich eigentlich mitziehen. Das hat nicht funktioniert, da habe ich ein weinendes Auge, denn das wäre sicher drinnen gewesen", meine der Oberösterreicher. "Aber dass ich in der Früh dreimal über 60 m werfen kann, das hätte ich mir nicht vorgestellt, dass das so einfach wird."

Er habe wichtige Erfahrungen für die Olympischen Spiele nächstes Jahr in Rio gesammelt, für die er bereits qualifiziert ist. "Ich werde mit der Umsprungtechnik weitermachen, ich glaube nicht, dass ich ohne so weit gekommen wäre. Wenn man das technisch noch verfeinert, habe ich auch die Konstanz, weiter zu werfen." Er habe wie vorgenommen Spaß beim Wettkampf gehabt und auch weit geworfen. "Ein bisserl was hat gefehlt. Aber besser jetzt als bei den Olympischen Spielen."

Mayer verletzt und enttäuscht

Gerhard Mayer trat verletzt an, der WM-Achte von 2009 war mit leichten Rückenschmerzen in den Flieger ein- und mit großen ausgestiegen. Die Diagnose lautet verschobenes Kreuzdarmbeingelenk. "Wir haben das leider nicht hinbekommen. Ich habe versucht, trotz der Schmerzen noch einen rauszureißen. Wenn ich so lange dafür trainiere, will ich es bis zum bitteren Ende probieren", erklärte der schwer enttäuschte Mayer.

"Ich habe mir heute auch das Einwerfen gespart, die anderen haben komisch geschaut, weil ich nur imitiere. Ich habe alles versucht, das war meine einzige Chance zu werfen. Es ist eine Katastrophe, aber was soll ich machen." Er werde die Verletzung jetzt ausheilen und sich dann auf Rio vorbereiten, auch er hat sein Ticket bereits in der Tasche. Sein einziger gültiger Versuch in der Peking-Qualifikation ging übrigens auf 57,73 m, das bedeutete den 30. Platz.

(APA)

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