Rad-WM: Felix Gall holte in Richmond Junioren-Gold

USA ROAD CYCLING WORLD CHAMPIONSHIPS 2015
USA ROAD CYCLING WORLD CHAMPIONSHIPS 2015APA/EPA/SHAWN THEW
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Premieren-Titel für Österreich bei Straßen-Weltmeisterschaften

Der Osttiroler Felix Gall hat am Samstag für den überhaupt ersten Titel eines österreichischen Radsportlers bei Straßen-Weltmeisterschaften gesorgt. Der 17-jährige Lienzer setzte sich bei den Titelkämpfen in Richmond/Virginia im Junioren-Rennen im Sprint durch. Gall ist erst seit heuer bei den Junioren startberechtigt.

Im WM-Rennen hatte er sich rund zwölf Kilometer vor dem Ziel abgesetzt, wurde kurz vor der Ziellinie eingeholt, setzte sich aber im Medaillensprint durch. Vor einigen Wochen war Gall im EM-Einzelzeitfahren Vierter geworden, am Dienstag war er in dieser Disziplin WM-34. geworden.

Es war in der letzten Runde, rund 12 Kilometer vor dem Ziel. „Es wollte einfach keiner fahren“, sagte Felix Gall lapidar nach der Siegerehrung. „Das Tempo war nicht hoch und keiner wollte das Ruder übernehmen. Da habe ich mir gedacht ich probier es“, sagte der „coole Hund“ aus Nussdorf/Debant bei Lienz. „Es war so: Jeder hat sich belauert und ich habe alles auf eine Karte gesetzt. Es war vor dem ersten Berg, flach, und keiner attackiert dort normalerweise. Ich habs probiert, kam über die Hügel und habe einen einen Vorsprung - auch wenn es nur ein paar Zentimeter waren - ins Ziel gebracht. Das Rennen hätte nicht viel länger sein dürfen.“ Nach dem Zieleinlauf, der Siegerehrung und vielen Interviews kann es Felix Gall langsam glauben, was er heute in den USA geschafft hat: „Die Siegerehrung war ein unbeschreibliches Gefühl. Ich war so angespannt und konnte nicht einmal ordentlich lachen. Aber schön langsam geht es wieder.“

Gall mit Husarenritt zu Gold

Die Art und Weise, wie er den WM-Titel herausfuhr, war beeindruckend. „Er erinnert mich vom Fahrertyp her stark an Georg Totschnig“, sagte zum Beispiel Ex-Ö-Tour-Sieger Thomas Rohregger. Gall spielte als Ex-Triathlet seine Zeitfahrqualitäten aus und schaffte es bis ins Ziel.

Nationaltrainer Pavlic: „Felix hatte weder Glück noch Pech“
Das Rennen der Junioren wurde durch den Regen noch erschwert. Viele Nationen haderten mit den Witterungsbedingungen. „So brachten zum Beispiel die starken Polen keinen einzigen Fahrer ins Ziel. Auch bei uns hat es Patrick Gamper erwischt. Gamper fuhr beim Zeitfahren stark, hatte Defekt, und heute brach sein Rahmen in der letzten Runde. Felix Gall hatte heute weder Glück noch Pech - er ist ein super starker Fahrer und hat das gezeigt, was er kann! Die Freude ist riesengroß nach diesem WM-Titel“, freute sich Nationaltrainer Jure Pavlic.

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