Charity: Ein Kalender voll Nächstenliebe

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„Sportler helfen Sportlern“ ist ein Hilfsprojekt für Kira Grünberg und Vanessa Sahinovic. Ein Kalender mit sehenswerten Aufnahmen heimischer Athleten gibt Hoffnung.

Nächstenliebe zeigt sich in Österreich zumeist erst dann, wenn Schreckliches passiert ist. Flüchtlinge, Unfälle, Schicksalsschläge – der Tragödien gibt es sonder Zahl; auch im Sport. Der Sturz von Stabhochspringerin Kira Grünberg, 22, beschäftigt die Nation. Aber auch der Kampf der Synchronschwimmerin Vanessa Sahinovic – die 16-Jährige wurde bei den European Games in Baku von einem Bus angefahren – darf nicht vergessen werden. Beide sind seitdem querschnittgelähmt, an den Rollstuhl gefesselt.

Viele Aktionen aus Politik und Wirtschaft spülen wichtiges Geld für Therapien und Infrastrukturen herein, eine von ihnen trifft nun mitten ins Herz: „Sportler helfen Sportlern“. Ein Kalender von und mit Sportstars, innovativ fotografiert von Karin Proksch und organisiert vom ehemaligen „Presse“-Sportchef Josef Metzger.

In der Champions-Bar wurde der Kalender (Preis 31,20 Euro) am Montag offiziell präsentiert, das Who's who der österreichischen Sportszene war gekommen, um zu applaudieren, mitzubieten, Geld zu geben. Größen wie Hans Krankl, Franz Hasil, Hans Kary, Gunnar Prokop, Harry Dittert, Erich Tecka, Gerhard Schönbacher, Claudia Kristofics-Binder und Hubert Neuper staunten, als die Fotos gezeigt und Models wie Aerobic-Weltmeisterin Lubi Gazov mit Nicol Ruprecht (Gymnastik) und Jenny Wenth (Leichtathletik) über Sinn, Wunsch und Glauben berichteten.

Aber Prokop, nie um pikante Worte verlegen, sagte es deutlich: „Nachdem ich Kira gesehen habe, weiß ich, dass sie es schaffen wird. Seitdem weiß ich aber auch, dass ich in meinem Leben nie wieder ein Problem haben werde.“

Aber auch die Worte von Vanessas Mutter, Azra Sahinovic, gaben Zuversicht. Ihre Tochter absolviert wie Grünberg die Reha in Bad Häring, die Mutter musste sich eine Ferienwohnung mieten, um ihrem Kind nahe zu sein. Sie verlor über diese Situation aber kein böses Wort. Im Gegenteil; die Familie blickt voraus. Man müsse positiv denken, eine andere Chance gebe es nicht. Wie meistert man aber diese Problemstellung, „wie schafft das mein Kind? Sie ist ein starkes Mädchen. Ihr ist dieses schwere Schicksal bewusst.“

Aber selbst die Allerstärksten brauchen manchmal Hilfe, und es ist gut zu wissen, dass man in solchen Fällen auf ein soziales Netz, auf Menschen mit Herz vertrauen kann. Der Kalender hat bereits über 10.000 Euro für beide Mädchen eingebracht.

www.Infos: charitykalender2016@gmx.at

("Die Presse", Print-Ausgabe, 25.11.2015)

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