Boxen: Fury entthront Wladimir Klitschko

Wladimir Klitschko gegen Tyson Fury
Wladimir Klitschko gegen Tyson FuryAPA/dpa/Rolf Vennenbernd
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Tyson Fury siegte nach zwölf Runden einstimmig nach Punkten. Klitschko verlor bei der 19. Titelverteidigung seine vier Gürtel.

Schwergewichtler Wladimir Klitschko ist die Titel der Welt-Boxverbände IBF, IBO, WBO und WBA los. Der 39 Jahre alte Ukrainer wurde überraschend von dem zwölf Jahre jüngeren Briten Tyson Fury entthront. Vor rund 45.000 Zuschauern in der Düsseldorfer Esprit-Arena kassierte der haushohe Favorit Samstagnacht nach zwölf Runden eine einstimmige Punktniederlage (112:115, 112:115, 111:116).

"Tyson war so schnell. Ich habe nicht geglaubt, dass er das schafft. Ich konnte den richtigen Schlüssel einfach nicht finden", sagte Klitschko enttäuscht und bestätigte eine Rematch.

Klitschko, der vor dem Kampf auf eine über elfjährige Ära zurückblickte, in der er nicht bezwungen wurde, verlor seine 19. Titelverteidigung. Der unorthodox in beiden Auslagen boxende Fury blieb auch in seinem 25. Kampf ungeschlagen, Klitschko verließ den Ring nach seinem 68. Profikampf zum vierten Mal als Geschlagener.

"Da ist ein Traum wahr geworden. Sechs Monate habe ich mich darauf vorbereitet. Ich kann es kaum glauben", sagte Fury und sang noch im Ring ein Ständchen für seine Frau.

Kein Rezept gegen unkonventionellen Stil

In dem von großen verbalen Scharmützeln im Vorfeld begleiteten Duell der beiden Hünen versuchte der in der Reichweite überlegene Herausforderer den wesentlich erfahreneren Titelverteidiger vom ersten Gong an zu provozieren. Klitschko behielt jedoch die Ruhe und versuchte, das richtige Rezept zu finden, um Fury zu beeindrucken.

Das gelang dem ab der fünften Runde von einem Cut unter dem linken Auge gezeichneten Ukrainer allerdings nicht. In den ersten Runden konnte sich kein Boxer nachhaltig in Szene setzen. Klare Treffer gab es so gut wie keine. Der unorthodox boxende Fury ließ sich den Stil seines Gegners nicht aufzwingen und punktete dank seiner Aktivität auf den Punktzetteln der Wertungsrichter.

Klitschko blieb zu passiv. Erst in der Schlussrunde landete er einige klare Treffer, mit denen er Fury einigermaßen beeindrucken konnte. Die aber kamen zu spät.

(APA/dpa)

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