Radsport: „Jedes Rad überprüfen“

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CYCLOCROSS-BEL-WORLD-PRESSER(c) APA/AFP/BELGA/DAVID STOCKMAN
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UCI-Chef Brian Cookson hat dem technischen Betrug im Radsport den Kampf angesagt.

Wien. Nach dem ersten Fall von Motordoping im Radsport hat Weltverbands-Präsident Brian Cookson ein konsequentes Vorgehen angekündigt. „Wir haben es schon vorher gesagt, dass Motordoping eine ernsthafte Bedrohung des Sports ist. Jetzt hatten wir den ersten Fall. Wir nehmen das sehr ernst. Wenn es nötig ist, werden wir jedes einzelne Rad jedes einzelnen Fahrers überprüfen“, erklärte der UCI-Chef.

Im U23-Rennen der Frauen bei der Cross-Weltmeisterschaft in Zolder hatten Kontrolleure Ende Jänner erstmals bei großen Radsport-Titelkämpfen eine Teilnehmerin, die Belgierin Femke van den Driessche, der verbotenen Nutzung eines Hilfsmotors überführt. Die UCI hatte erst Anfang des Vorjahres ihren Strafenkatalog um den Punkt „technologischer Betrug“ erweitert. Fahrer werden mit sofortiger Disqualifikation, einer anschließenden Sperre von mindestens sechs Monaten und Strafzahlungen belegt.

Nach dem erwiesenen Betrug erwägt der Europäische Radsportverband UEC den Ausschluss der Belgierin. Der Verband will mögliche Maßnahmen von einem spezialisierten Ausschuss prüfen lassen, hieß es.

Auch Tour-de-France-Sieger Christopher Froome befürwortet schärfere Kontrollen. Er habe die UCI bereits in der Vergangenheit auf Gerüchte über unerlaubte Hilfsmotoren im Profizirkus aufmerksam gemacht, erklärte der Brite nach Bekanntwerden des Vorfalls. U23-Fahrerin van den Driessche beteuerte ihre Unschuld, das beanstandete Gefährt gehöre nicht ihr.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 10.02.2016)

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