Nestle beendet Sponsoring von Leichtathletik-Weltverband

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Der Nahrungsmittelkonzern reagierte damit auf den Dopingskandal. Die IAAF will die Kündigung des Vertrages nicht akzeptieren.

Der Nahrungsmittelkonzern Nestle hat am Mittwoch mitgeteilt, dass er seine Sponsortätigkeit beim Internationalen Leichtathletik-Verband (IAAF) beendet hat. Als Grund für diesen Schritt wurde der Doping- und Korruptionsskandal, der die IAAF derzeit erschüttert, genannt. Dieser könnte dem Ruf des Konzerns schaden. Nestle hatte seit 2012 als Hauptsponsor das IAAF-Programm für Kinder finanziert.

Mitte Jänner hatte die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) der IAAF ein komplettes Versagen im Kampf gegen Doping und Korruption vorgeworfen. Hauptverantwortlicher für die "Organisation und Ermöglichung der Verschwörung" sei der frühere IAAF-Präsident Lamine Diack gewesen, heißt es im Bericht der unabhängigen WADA-Kommission.

Coe: "Sind verärgert und bestürzt"

Der Leichtathletik-Weltverband IAAF will die sofortige Beendigung des Sponsorenvertrages jedoch nicht akzeptieren. "Wir sind verärgert und bestürzt über die Ankündigung. Wir werden es nicht akzeptieren", sagte IAAF-Präsident Sebastian Coe laut einer Mitteilung des Verbandes am Mittwochabend. "Es sind die Kinder, die darunter leiden", betonte Coe. Die IAAF sei mit Nestle über das letzte Jahr der fünfjährigen Partnerschaft für das Kinder-Programm im Gespräch.

Nestle hatte in einer Stellungnahme erklärt, die Zusammenarbeit mit der IAAF "angesichts der negativen öffentlichen Wahrnehmung bezüglich Korruptionsvorwürfen und Dopings" mit sofortiger Wirkung zu beenden. "Wir glauben, dass dies eine negative Auswirkung auf unsere Reputation und das Image haben könnte", hieß es in der Stellungnahme des Schweizer Konzerns.

15 Millionen Kinder betroffen

Nach Angaben der IAAF haben rund 15 Millionen Kinder im Alter zwischen 7 und 12 Jahren in 76 Ländern an dem "Kids Athletics"-Programm teilgenommen und wurden so an die Leichtathletik herangeführt. In diesem Jahr soll es auf weitere 15 Länder ausgedehnt werden. Rund drei Millionen Kinder sollen damit erreicht werden.

Bereits Ende Jänner war bekannt geworden, dass der Sportartikelhersteller Adidas erwäge, seine Zusammenarbeit mit der IAAF zu beenden und vorzeitig aus dem noch vier Jahre laufenden Sponsoringvertrag aussteigen zu wollen. Das deutsche Unternehmen ist neben Canon, Seiko, TDK, Toyota, TBS und Mondo einer der sieben großen Partner des Weltverbandes.

(APA/AFP)

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