Eishockey: Glanzloser Abschied des Wiener Meistermachers

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EBEL/Viertelfinale/best of seven/1. Spiels UPC Vienna Capitals - EC VSV am Freitag, 26. Februar 20 ...(c) APA/HERBERT PFARRHOFER
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Eine 2:3-Niederlage nach Verlängerung gegen den VSV besiegelte das frühe Saisonende der Vienna Capitals. Die zweite Amtszeit von Headcoach Jim Boni ist Geschichte, die Erwartungen waren zu hoch gegriffen.

Wien. Eine „sehr enge“ Serie hatte Jim Boni, Headcoach der Vienna Capitals, erwartet. Er hatte sogar mit der vollen Distanz über sieben Spiele gerechnet. 1:4 ging sein Team in der Best-of-seven-Serie gegen den wiedererstarkten VSV am Ende unter, eng waren nur die einzelnen Partien. Vier der fünf Spiele endeten mit einem Tor Unterschied, dreimal fiel die Entscheidung in der Overtime. Für die Capitals ist die Saison damit beendet, die Villacher zogen als erstes Team ins Halbfinale ein. Der KAC, Znaim und Linz können heute (19.15, live Servus TV) ihre Viertelfinalserien entscheiden.

Die jüngste Niederlage der Capitals (2:3 nach Verlängerung) vor 6300 Zuschauern in der Albert-Schultz-Halle bedeutet das Ende der zweiten Amtszeit von Boni. Die erste krönte der Italo-Kanadier 2005 mit dem bisher einzigen Meistertitel der Wiener. Als er 2015 zurückkehrte, führte er das kriselnde Team noch sensationell zum Vizemeistertitel. Nun sind die Capitals zurück am Boden der Realität, wie schon 2012 und 2014 (ebenfalls 1:4 gegen den VSV) war in der ersten Play-off-Runde Endstation. Platz acht in der Endabrechnung bedeutet zudem die schlechteste Platzierung der Klubgeschichte.

„Tore schmutzig erkämpfen“

Publikumsliebling Rafael Rotter, der die beiden letzten Partien verletzt verpasst hatte, warnte davor, nicht immer schon zu Saisonbeginn den Meistertitel zu erwarten. Sein Vorschlag: „Einfach einmal in eine Saison gehen, einen guten Grunddurchgang spielen und schauen, dass alles in der Mannschaft passt.“ Gepasst hat es zuletzt nicht immer, vor allem der Sparkurs von Präsident Hans Schmid soll zu Unstimmigkeiten mit Headcoach Boni geführt haben.

Die Mannschaft, die Teammanager Franz Kalla im Sommer zusammengestellt hat, war die älteste der Liga. Im Play-off schlug dann das Verletzungspech zu. „Ein, zwei Verletzte sind o. k., aber fünf, sechs, das ist schwer“, meinte Boni.

Aber nicht nur fehlende Stammspieler, auch die geringe Torausbeute war für das frühe Aus verantwortlich. In der gesamten Serie gelangen den Capitals nie mehr als zwei Treffer pro Spiel, alle Powerplay-Chancen blieben ungenutzt. „Man muss im Play-off zum Tor gehen, sich die Treffer schmutzig erkämpfen. Das war nicht der Fall“, erklärte Rotter. „Villach ist ganz klar verdient weiter.“ In drei Monaten ist das junge Kärntner Team vom zehnten Tabellenplatz ins Halbfinale vorgestoßen, verantwortlich für den Aufschwung ist der zurückgekehrte VSV-Meistertrainer von 2006, Greg Holst.

Neuer Trainer, neue Spieler

Bei den Capitals werden sich einige Legionäre verabschieden, neue werden kommen. Rotter: „Ich habe jedes Jahr mit 15 neuen Spielern gespielt, das ist anscheinend jede Saison in Wien der Fall.“ Auch der Trainer wird ein anderer sein, das Engagement von Boni in Kagran ist beendet. „Das war schon im Oktober entschieden“, erklärte der 52-Jährige. „Ich gehe wieder heim und dann werden wir weitersehen.“ (joe)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 08.03.2016)

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