Schwimmen: Ganzkörperanzüge werden verboten

Symbolfoto
Symbolfoto(c) GEPA pictures (Gepa Pictures/ Andreas Pranter)
  • Drucken

Der Weltverband gab am Dienstag das Aus für den Ganzkörperanzug ab 2010 bekannt. Die Schwimmkleidung darf dann nur noch bis zum Knie gehen. Die aktuellen Weltrekorde sollen bestehen bleiben.

Die Verwendung von Ganzkörperanzügen im Schwimmsport wird 2010 verboten werden. Der am vergangenen Freitag neu gewählte 22-köpfige Vorstand des internationalen Schwimm-Verbandes FINA hat am Dienstag in seiner ersten Sitzung die Abstimmung des FINA-Kongresses vom Freitag respektiert, allerdings in leicht abgeänderter Form am Dienstagnachmittag in einer Pressekonferenz präsentiert.

Unverändert von der vier Tage zuvor mit 168:7 ausgegangenen Abstimmung ist, dass die Schwimmkleidung der Männer nicht über den Nabel bzw. über die Knie hinausgehen soll. Bei den Damen sollen die Schwimmkostüme ebenfalls nicht über die Knie gehen, die Schultern müssen frei sein. Punkto Material werden nur noch Textilien erlaubt sein. Die FINA will die Hersteller bis 30. September wissen lassen, wie diese Textilien genau definiert sind.

Erst danach ließe sich laut FINA-Exekutivdirektor Cornel Marculescu ermessen, wie viel Zeit die Hersteller benötigen, um die Schwimmkleidung den neuen Vorschriften entsprechend herzustellen. "Wir respektieren die Meinung des Kongresses, die Bestimmungen werden daher 2010 in Kraft treten", erklärte Marculescu. "Nur wissen wir noch nicht, wann genau. Wir wollen, dass das nicht später als April oder Mai sein wird."

Bis zum diesem noch zu findenden Datum soll also der Status Quo erhalten bleiben, die neue Generation von High-Tech-Anzügen erlaubt sein. An den ersten beiden Wettkampftagen der Langbahn-WM-Bewerbe in Rom sind elf Weltrekorde gefallen, etliche weitere werden im Verlauf der Titelkämpfe noch folgen. Diese Bestleistungen nach dem "suit"-Verbot mit den neuen Materialien zu erreichen, wird auf lange Sicht unmöglich sein.

Dennoch folgt der FINA-Vorstand einem Vorschlag seines neuen Präsidenten Julio Maglione, wonach die aktuellen Weltrekorde bestehen bleiben sollen. Maglione begründete das damit, dass sie unter Einhaltung der gültigen Regeln zustande gekommen seien. "Wir haben fantastische Athleten, die täglich fünf, zehn oder 20 Kilometer trainieren", spielte Marculescu darauf an, dass die Rekorde sicher bald wieder fallen würden.

Dass dies der Fall sein wird, scheint ziemlich unrealistisch, da die Ganzkörperanzüge teilweise Vorteile von Sekunden bringen. Marculescu: "Wir werden sehen, was die Zukunft bringt. Wenn die Rekorde nicht erreicht werden, können wir ja wieder darüber diskutieren." Indes wird ein Team der Universität von Lausanne unter der Leitung von Jan-Anders Manson beauftragt sein, die Textil-Definition auszuarbeiten.

Neu bezüglich der Schwimmkleidung soll sein, dass sie statt aktuell nicht dicker als ein Millimeter nicht dicker als 0,8 Millimeter sein darf. Der Auftrieb darf nicht mehr als 0,5 Newton/100 Gramm betragen, derzeit ist es das Doppelte. Marculescu ist für eine Entwicklung in Richtung 0 Newton. Einzelanfertigungen sollen weiter nicht erlaubt sein und natürlich dürfen Schwimmer auch künftig nur noch einen Anzug tragen. Diese müssen gänzlich wasserdurchlässig sein.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.