WADA: Anti-Doping-Gesetz Kenias nicht regelkonform

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To match feature OLYMPICS/ATHLETICS-KENYA(c) REUTERS (� STR New / Reuters)
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Olympia in Rio rückt für die Leichtathletik-Nation Kenia in weite Ferne. Die Welt-Anti-Doping-Agentur sieht ihre Kriterien nicht erfüllt.

Die kenianischen Sportler müssen um ihre Teilnahme an den Olympischen Spielen im August in Rio de Janeiro bangen. Die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) hat am Donnerstag erklärt, dass das im April mit einer Unterschrift von Staatspräsident Uhuru Kenyatta in Kraft gesetzte Anti-Doping-Gesetz nicht die Kriterien des Anti-Doping-Codes der WADA erfüllt. "Die Gesetzgebung stimmt nicht mit dem Code überein", sagte Rene Bouchard, der Vorsitzender des zuständigen Komitees in der WADA, in seiner Erklärung.

Die WADA hatte Kenia angesichts einer fehlenden gesetzlichen Handhabe vehement auf die Möglichkeit der strafrechtlichen Verfolgung von Doping gedrängt. Kenia hatte zwei Ultimaten zur Umsetzung verstreichen lassen, ehe das ultimativ bis 2. Mai geforderte Regelwerk am 19. April im Parlament verabschiedet wurde. Es stellte sich nun als für die WADA nicht ausreichend heraus.

Kritik an Kenias Regierung

Gegenüber Reuters sagte Kenias Sportminister Hassan Wario, dass man erst die offizielle Mitteilung abwarten wolle, ehe man die Entscheidung kommentieren werde.

WADA-Präsident Craig Reedie indes zeigte sich enttäuscht. "Wir haben mit Kenia seit ein paar Jahren gearbeitet und dachten, wir wären übereingekommen, dass der Gesetzesentwurf und die Regeln völlig konform waren. Aber es scheint, dass während des parlamentarischen Prozesses Änderungen gemacht wurden, die leider nicht mit dem Code übereinstimmen. Wir sind in Kontakt mit Kenia und versuchen, das so schnell wie möglich zu lösen."

Kipchoge Keino, ehemaliger Läufer und jetzt Vorsitzender des Nationalen Olympischen Komitees, nannte die WADA-Erkenntnis "sehr bedauerlich", merkte aber auch an, dass die Regierung im Kreuzzug gegen Doping nicht schnell genug gehandelt habe. "Ich kann nicht verstehen, warum das passiert ist. Vielleicht weil wir zwei Fristen verpasst haben." Der WADA könne er keine Schuld geben.

(APA/AFP)

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