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President of the World Anti-Doping Agency Reedie gestures during an interview with Reuters at the WADA symposium in Lausanne
President of the World Anti-Doping Agency Reedie gestures during an interview with Reuters at the WADA symposium in Lausanne(c) REUTERS (DENIS BALIBOUSE)
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Russland zweifelt weiter an Aussage und Motiv des ehemaligen Laborleiters, Wada-Anwalt Richard McLaren leitet die Untersuchung.

Moskau/Montreal. Russlands Ermittlungsbehörde hat dem in die USA ausgereisten früheren Direktor des russischen Anti-Doping-Zentrums vorgeworfen, mit Enthüllungen seinem Heimatland schlichtweg nur schaden zu wollen. „Ich ahne, dass es Grigori Rodschenkow nicht um der Wahrheit willen gemacht hat, sondern um Russland zu diskreditieren“, sagte Kreml-Sprecher Wladimir Markin der Agentur Interfax.

Die Justiz in Moskau prüfe die von Rodschenkow erhobenen Vorwürfe, Markin schloss dazu eine Anhörung des Experten nicht aus. Rodschenkow hatte über Manipulationen bei über 100 Urinproben bei den Winterspielen in Sotschi berichtet.

Russlands Sportminister Witali Mutko sprach von „dummen“ Behauptungen Rodschenkows. Er schloss allerdings nicht aus, dass auch russische Sportler unter den Athleten sein könnten, deren positive Dopingproben bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking erst jüngst enthüllt worden sind . . .

Die Welt-Anti-Doping-Agentur (Wada) hat Richard McLaren wieder mit einer brisanten Untersuchung beauftragt. Der kanadische Anwalt soll an den aktuellen Ermittlungen gegen Russland mitwirken. McLaren gehörte bereits der unabhängigen Kommission an, die ein flächendeckendes Dopingsystem in der russischen Leichtathletik nachgewiesen hat. Leiter der Sotschi-Kommission ist Mathieu Holz, ein früherer Interpol-Agent.

Ein unbefangener Anwalt

„Wir sind sehr dankbar, dass Richard McLaren erneut zugestimmt hat, in einer unserer Untersuchungskommissionen mitzuwirken“, sagte Wada-Präsident Craig Reedie. McLaren arbeitet seit Jahren auch für den Internationalen Sportgerichtshof (CAS) und wirkte bereits unbefangen am „Mitchell-Report“ mit. Dieser Bericht attestierte dem amerikanischen Profi-Baseball ein flächendeckendes Dopingproblem. (red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 21.05.2016)

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