Golden State vergab auch die zweite Chance auf die Trophäe. Nun könnten die Cavaliers NBA-Geschichte schreiben.
Das Traumfinale in der NBA bekommt seinen Showdown. Die Cleveland Cavaliers haben am Freitag dank einer erneuten Gala-Vorstellung von LeBron James das sechste Spiel der Serie um den Titel in der besten Basketball-Liga der Welt gewonnen. Die Entscheidung fällt nach einem 115:101-Heimsieg über Titelverteidiger Golden State Warriors damit erst in der Nacht zum Montag.
"Spiel sieben. Die zwei besten Worte überhaupt. Ich kann es kaum erwarten", sagte Superstar James nach dem Ausgleich und der Fixierung des Entscheidungsspiel in Oakland. James war erneut in Gala-Form. Der Superstar der Cavs dominierte mit seinem zweiten 41-Punkte-Spiel die sechste Final-Begegnung. In der NBA-Geschichte gelang dieses Kunststück vor ihm nur vier anderen Spielern. Einer von ihnen ist der sechsfache NBA-Champion Michael Jordan.
"Er ist einer der besten Spieler aller Zeiten", würdigte Cavs-Coach Tyronn Lue die Leistung von James. Der 31-Jährige blieb nach dem Spiel bescheiden: "Ich tue einfach alles, um uns zum Sieg zu führen". Dank James ist der erste NBA-Titel für Cleveland weiter möglich.
Frust bei Curry
Die Cavaliers starteten furios und führten bereits nach dem ersten Viertel mit 31:11. Klay Thompson brachte die Gäste zum Ende des dritten Viertels mit zwei Dreiern auf neun Punkte heran. Im Schlussabschnitt übernahm jedoch James das Kommando. Der Olympiasieger erzielte die ersten zehn Punkte, blockte in der Verteidigung Superstar Stephen Curry und bediente in der Offensive seine Mitspieler.
Bei den Warriors sitzt der Frust nach der zweiten Niederlage in Serie tief. 4:22 Minuten vor Ende der Partie (87:99) kassierte Curry die Strafe für sein sechstes Foul. Frustriert warf der wertvollste Spieler der regulären Saison seinen Mundschutz auf den Boden, beschimpfte den Schiedsrichter, wurde daraufhin disqualifiziert und musste unter lautstarkem Jubel der Cavs-Fans genervt die Quicken Loans Arena verlassen.
"Lächerlich"
"Er bekommt sechs Fouls gegen sich, drei davon waren lächerlich", nahm Warriors-Coach Steve Kerr seinen Star in Schutz. "Ich bin noch nie zuvor vom Platz geflogen. Das war ein komisches Gefühl", sagte Curry, der mit 30 Punkten bester Werfer seines Teams war.
"Unser Ziel war von Beginn an die Titelverteidigung. Jetzt heißt es, alles gewinnen oder Riesenpleite", fasste Thompson die Situation vor Spiel sieben zusammen. Der Flügelspieler war mit 25 Zählern erneut treffsicher. Der Rest der Warriors enttäuschte. Vor allem der zuletzt suspendierte Draymond Green blieb blass. Golden State vergab in Ohio die zweite Chance auf die Larry-O'Brien-Trophäe. Noch nie in der NBA-Historie verlor ein Team nach einer 3:1-Führung die Meisterschaft. Im Showdown um den Titel hat das beste Team der Liga nun Heimrecht.
(APA/dpa)