Ivona Dadic holt Bronze-Medaille bei Leichtathletik-EM

ATHLETICS - EAA European Athletics Championships 2016
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Die österreichische Siebenkämpferin Ivona Dadic schaffte bei den Leichtathletik-Europameisterschaften einen neuen Siebenkampf-Rekord.

Als neunte österreichische Leichtathletin überhaupt holte Ivona Dadic eine Medaille bei einer Leichtathletik-Europameisterschaft. Sie ließ sich nach einem starken Siebenkampf-Wettkampf in Amsterdam die Bronzemedaille beim abschließenden 800-Meter-Rennen nicht mehr nehmen. Die 22-jährige Oberösterreicherin brachte es auf insgesamt 6408 Punkte und qualifizierte sich mit dem neuen österreichischen Rekord auch für die Olympischen Spiele in Rio.

Gold ging mit ebenfalls nationalen Rekord von 6.626 an die niederländische Lokalmatadorin Anouk Vetter, Silber sicherte sich mit 6458 die Französin Antoinette Nana Djimou. Die Niederländerin Nadine Boersen, die vor den 800 Metern nur 15 Punkte hinter Dadic lag, verzichtete wegen Magenproblemen auf ein Antreten. Verena Preiner landete mit persönlicher Bestleistung von 6050 auf Platz sieben.

"Mit einer Medaille habe ich sicher nicht spekuliert, aber ich weiß halt, dass da noch vieles drinnen ist im Siebenkampf. Jetzt ist einmal ein bisserl was aufgegangen, deswegen sind viele Punkte rauskommen am Schluss", jubelte die Mehrkämpferin aus Oberösterreich, die vor dem 800er gemeint hatte. "Ich werde um mein Leben rennen. Wenn ich jetzt schon so nah bin, will ich mir die Medaille nicht gerne nehmen lassen."

Neunte EM-Medaille für ÖLV

47 Jahre nach Lise Prokop 1969 in Athen im Fünfkampf gibt es für Österreich damit wieder eine EM-Medaille im Mehrkampf. Es ist das erst neunte Edelmetall in der Geschichte von 23 Freiluft-Europameisterschaften für den ÖLV, die erste seit der Bronzenen von Beate Schrott 2012 in Helsinki. Die Hürdensprinterin war damals im Finale allerdings Vierte geworden, die Medaille erhielt sie erst im Oktober 2015 nach einer nachgewiesenen Dopingverfehlung und Suspendierung der ursprünglich erstplatzierten Türkin Nevin Yanit.

Dadic hatte in Amsterdam in allen sieben Disziplinen größere Weiten und Höhen erzielt und war niedrigere Zeiten gelaufen als im Mai in Götzis, wo sie mit dem ÖR von 6.196 Punkten nur vier Zähler an der Rio-Norm vorbeigeschrammt war. "Der Gregor hat in den letzten sechs Wochen das ganze Training so koordiniert und eingeteilt, dass ich sehr gut vorbereitet war", sagte Dadic, die rund um Haupttrainer Gregor Högler (Athletik, Kraft, Wurf) auf Philipp Unfried (Lauf), Inga Babakowa (Hoch) und Wolfgang Adler (Weit, 800 m) bauen kann.

Dadic nützte in Amsterdam auch die Gunst der Stunde. Wegen der Sommerspiele im August in Rio de Janeiro hatten doch zahlreiche Topathletinnen auf ein EM-Antreten verzichtet. So die britische Olympiasiegerin Jessica Ennis-Hill und ihre Landsfrau Katarina Johnson-Thompson, die Lettin Laura Ikauniece-Admidina, die Deutschen Carolin Schäfer und Claudia Rath, oder die Belgierin Nafissatou Thiam (trat im Hochsprung an/4.). Gemessen an der Jahresweltbestenliste setzte sich mit Vetter dann auch die Siebenkämpferin mit der zweitbesten heuer erreichten Punktezahl aller gemeldete Athletinnen durch.

Mit ihrer hohen Punktzahl bot Dadic - 2015 bei der U23-EM in Tallinn ebenfalls Bronzemedaillengewinnerin - allerdings eine Vorstellung, die bei Olympischen Spielen für einen Top-8 bis -12-Rang gut ist. "Es ist eine sehr hohe Leistung, die sie gebracht hat, mit den Punkten lässt sich das natürlich gut vergleichen. Bei EM und Olympia geht es um Medaillen, da schaut man nicht, wer aller nicht am Start war", merkte Högler an.

Auch Verena Preiner schlug sich auf der großen internationalen Bühne stark, die 21-Jährige stellte als hervorragende Siebente mit 6.050 Punkten neue persönliche Bestleistung auf.

(APA)

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