Boxen: Fury erklärt Rücktritt vom Rücktritt

(c) REUTERS (Lee Smith)
  • Drucken

"Der Größte zeigt euch nur, wie die Medien sind", schrieb der 28-jährige Brite auf Twitter. Wenige Stunden zuvor hatte er seine Karriere für beendet erklärt.

Der unter Dopingverdacht stehende Boxweltmeister Tyson Fury hat am Montag mit einer Rücktrittserklärung die Öffentlichkeit genarrt. "Ihr habt geglaubt, dass ihr den Gipsy King so leicht loswerdet! Ich bin hier, um zu bleiben. Der Größte zeigt euch nur, wie die Medien sind", schrieb der 28-jährige Brite auf Twitter.

Hahahaha u think you will get rid of the GYPSYKING that easy!!! I'm here to stay. #TheGreatest just shows u what the Medea are like. Tut tut

— TYSONMONTANA (@Tyson_Fury) 3. Oktober 2016Zuvor hatte er - ebenfalls auf Twitter - seinen Rücktritt erklärt: "Boxen ist das Traurigste, was ich je gemacht habe", twitterte der Schwergewichtschampion der Verbände WBO, WBA und IBO am Montag. "Ich bin der Größte, und ich bin es auch im Ruhestand", so der Brite, der sich mit zwei positiven Dopingproben konfrontiert sieht.

Im Ring stand Fury zuletzt vor knapp einem Jahr. Wie ernst die Rücktrittsankündigung zu nehmen ist, bleibt abzuwarten. Der Bezwinger von Wladimir Klitschko hatte schon mehrfach von seinem Karriereende gesprochen. Der 28-Jährige muss aber ohnehin mit einer Sperre wegen Dopings und der Aberkennung seiner WM-Titel rechnen. Bei einer Kontrolle am 22. September war er in einer A-Probe positiv auf Kokain getestet worden. Einen Tag später hatte Fury den für den 29. Oktober geplanten Rückkampf gegen Wladimir Klitschko abgesagt. Als Begründung wurden gesundheitliche Schwierigkeiten angegeben. In britischen Medien war die Rede von psychischen Problemen.

Zudem ist ein weiteres Doping-Vergehen ungeklärt. Im Frühjahr 2015 soll Fury die Einnahme des anabolen Steroids Nandrolon nachgewiesen worden sein, hatten britische Zeitungen vor Monaten berichtet. Der britische Boxverband wollte den Vorwurf nicht bewerten und schob die Verantwortung an die Anti-Doping-Behörde UKAD ab. Dazu soll es am 4. November eine Anhörung geben.

Party statt Boxring

Fury hatte Klitschko im vergangenen November durch einen Punktsieg überraschend als Mehrfach-Weltmeister entthront. Der Rückkampf sollte zunächst am 9. Juli in Manchester stattfinden. Zwei Wochen vor dem Termin hatte Fury das Duell wegen einer angeblichen Knöchelverletzung jedoch abgesagt. Zeitgleich feierte er bei der Fußball-EM in Frankreich mit englischen Fans in einer Bar in Nizza.

Am Samstag machte er sich über den jüngsten Dopingverdacht gegen ihn lustig. Auf seinem Twitter-Account veröffentlichte er eine Fotomontage aus dem Filmklassiker Scarface, wo Gangster Tony Montana, gespielt von US-Schauspieler Al Pacino, vor einem Berg Drogen sitzt. Fury ersetzte Al Pacinos Antlitz durch sein eigenes. Seither lautet seine Twitter-Name Tysonmontana.

(APA/dpa/AFP)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.