Bernd Wiesberger schlägt beim Tour-Finale in Dubai ab. Der Schwede Henrik Stenson steht vor der Krönung.
Dubai/Wien. In illustrer Runde beschließt Bernd Wiesberger beim mit acht Millionen Dollar dotierten Finale in Dubai die European-Tour-Saison. Die besten 60 der Jahreswertung messen sich ab heute (9 Uhr, live Sky) im Jumeirah Golf Estate, Österreichs Nummer eins rangiert mit fast 1,75 Millionen Euro Preisgeld derzeit auf dem elften Rang. Auf die Top Ten verteilt sich nach dem Finale ein Bonus von fünf Millionen Dollar, neben Spitzenreiter Henrik Stenson aus Schweden rittern Danny Willett (ENG) und Alex Noren (SWE) um den Gesamtsieg, Titelverteidiger Rory McIlroy (NIR) hat wohl nur noch eine theoretische Chance.
Wiesberger könnte mit einem Topresultat seine Bestmarke aus dem Vorjahr (Neunter) übertreffen, zudem gilt es die Position in den Top 50 der Welt und damit etwa das Masters-Ticket abzusichern. Durch den Verzicht auf die Nedbank Open vergangene Woche fiel der Burgenländer zuletzt auf Rang 46 zurück. Wiesberger reist jedenfalls mit guten Erinnerungen ins Emirat an, in den vergangenen beiden Jahren beendete er das Turnier jeweils in den Top 20. Der Platz selbst könne mit dem glamourösen Umfeld in Dubai jedoch nicht mithalten, findet der 31-Jährige: „Der Earth Course zählt nicht zu meinen Lieblingsplätzen, das Design gibt nicht viel her.“
Den Jahresabschluss bildet kommende Woche der World Cup in Melbourne, wo Wiesberger gemeinsam mit Martin Wiegele für Österreich antreten wird. Die Planung für 2017 läuft noch, den Auftakt wird der Burgenländer jedoch wieder im Mittleren Osten bestreiten. Generell bleibt der Fokus auf Europa („meine Heimat-Tour“), wie im Vorjahr sind aber mehrwöchige Abstecher in die USA geplant. „Rund um die Majors und WGC-Turniere werde ich wieder auf der US-Tour spielen. Eine volle Mitgliedschaft würde ich erst versuchen, wenn die Parameter stimmen“, sagt der 31-Jährige. Vorerst ist kein Umzug geplant. „Ich baue gerade ein Haus in Österreich...“
Wieder Solist
Im kommenden Jahr ist Wiesberger wieder als rot-weiß-roter Solist auf der European Tour unterwegs. Lukas Nemecz verpasste in seiner Premierensaison die neuerliche Spielberechtigung und schied ebenso wie unter anderem Wiegele in der Tour School aus. „Er hatte ein schwieriges Rookie-Jahr und man muss schon wirklich sehr gut spielen, um auf diesem Weg weiterzukommen“, meinte Wiesberger, der 2009 das gleiche Schicksal durchlebt hatte. Für die Zukunft hofft er dennoch auf Gesellschaft. „Wir haben Talente, sie brauchen aber noch ein bisschen Zeit.“ (swi)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 17.11.2016)