Golf: Wiesberger triumphiert in China

Bernd Wiesberger
Bernd WiesbergerAPA/AFP/STR
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Der 31-jährige Burgenländer setzte sich beim zur European Tour zählenden Shenzhen International in China im Stechen auf dem ersten Extra-Loch durch.

Bernd Wiesberger hat im Regen die Nerven behalten. Der Burgenländer fuhr am Sonntag in Shenzhen den fünften großen Profi-Turniersieg seiner Karriere ein, den vierten auf der European Tour. Wiesberger war mit drei Schlägen Vorsprung als Führender in den Schlusstag gegangen, musste aber in ein Stechen gegen den Engländer Tommy Fleetwood. Dort setzte sich der 31-Jährige am ersten Extra-Loch durch.

"Ich fühle mich jetzt schon ein bisschen erleichtert", sagte Wiesberger. "Ich habe einen Lauf mit vielen guten Turnieren gehabt in den vergangenen Monaten. Jetzt ist es wirklich schön, wieder eine Trophäe zu haben." Es ist seine erste seit den Open de France im Juli 2015. Im Finish zeigte der 1,88-Meter-Mann Größe. "Es hätte mich erwischen können, aber ich bin ruhig geblieben und habe gut gespielt."

Für den Turniersieg beim mit 2,8 Millionen Dollar dotierten Shenzhen International gab es 437.017 Euro brutto. Dazu wird sich Wiesberger in der Weltrangliste von derzeit Platz 43 deutlich verbessern. Seit den US PGA Championship im September hat Wiesberger in 15 Turnieren keinen Cut verpasst. Alleine in diesem Zeitraum holte er sieben Top-fünf-Platzierungen.

In seinem 200. European-Tour-Bewerb belohnte sich Wiesberger mit dem vierten Triumph. Dazu kommen als Profi ein weiterer Turniersieg 2013 auf der Asien-Tour und zwei 2010 auf der Challenge-Tour. "Es waren viele gute Spieler da draußen, die es mir schwer gemacht haben. Am Ende des Tages war ich nur froh, dass ich mich selbst in die Position gebracht habe, um den Titel zu spielen."

Nervenstark

Im entscheidenden Moment packte Wiesberger sein bestes Golf aus. Der Oberwarter wählte im Stechen auf Loch Nummer 18 den riskanten Weg über das Wasser. Sein zweiter Schlag landete aus schwieriger Position perfekt auf dem Grün. Während sich Fleetwood mit der Sicherheitsvariante dem Par annäherte, verzeichnete Wiesberger mit einem sicheren Putt einen Schlaggewinn.

"Ich bin einfach nur dankbar, dass ich diesen einen Schlag gemacht habe, als ich ihn machen musste", schilderte Wiesberger, der erstmals in seiner Karriere ein Stechen auf der European Tour für sich entschied. Bisher hatte er in Play-offs dreimal das Nachsehen gehabt, zuletzt 2015 bei den Irish Open. Bei den Open de France streichte er im selben Jahr mit 500.000 Euro auch seinen bisher größten Preisgeld-Scheck ein.

Diesmal reichten drei Schläge Vorsprung am Schlusstag nicht ohne Stechen, weil Fleetwood eine 63er-Runde auf den Par-72-Kurs im Genzon Golf Club zauberte. "Tommy hat einen großartigen Tag gehabt", sagte Wiesberger, der sich nach 67, 65 und 69 Schlägen an den Tagen davor zum Abschluss mit einer 71er-Runde begnügen musste.

Auf den ersten sieben Bahnen verzeichnete Wiesberger zwei Birdies (Schlaggewinne) und einen Bogey (Schlagverlust). Die abschließenden elf Löcher spielte Österreichs Nummer eins bei schwierigen Bedingungen allesamt auf Platz-Standard (Par). Auf der Schlussbahn schrammte Wiesberger nur knapp an einem Schlaggewinn vorbei, im Stechen holte er diesen nach.

"Einige Bälle waren am Anfang knapp daneben. Ich wollte einfach einen guten Start haben und zeigen, dass ich bereit bin", erklärte Wiesberger. "Das habe ich getan." Im Finish hatte er den längeren Atem, selbst als der enorm starke Fleetwood. Wiesberger bleibt nun in China. Ab Donnerstag tritt er bei den Volvo China Open in Peking an - mit einer gehörigen Portion Selbstvertrauen.

(APA)

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