11:0 gegen Polen: Eishockey-Team kehrt in die A-WM zurück

Österreich ließ Polen keine Chance.
Österreich ließ Polen keine Chance.(c) APA (Helmut Fohringer)
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Österreichs Eishockey-Nationalteam hat nach zwei Jahren Zweitklassigkeit die Rückkehr unter die besten 16 Mannschaften der Welt geschafft.

Österreichs Eishockey-Nationalteam gehört wieder der Elite der 16 besten Mannschaften an. Mit viel Kampfgeist und Willen, im Finish auch mit spielerischen Glanzlichtern und einem souveränen Torhüter Bernhard Starkbaum hat sich die ÖEHV-Auswahl bei der WM der Division 1A in Kiew den Turniersieg und damit einen Platz bei der A-WM 2018 in Dänemark gesichert.

Der Erfolg ist eng mit dem Namen Roger Bader verbunden. Nach den Enttäuschungen des Jahres 2016 mit dem verpassten WM-Aufstieg unter Daniel Ratushny und der klar verfehlten Olympia-Qualifikation unter Alpo Suhonen hat der Schweizer das rot-weiß-rote Nationalteam übernommen und zurück in die Erfolgsspur geführt.

Bader war im Herbst zunächst Interims-Teamchef und hat dank guter Testspiel-Ergebnissen den Job fix bekommen. Nach dieser Saison läuft der Vertrag des Schweizers, der seit drei Jahren auch Ausbildungs- und Nachwuchschef des Verbandes ist, aus. Schon vor der WM hat es mit Verbandspräsident Gernot Mittendorfer Gespräche und beiderseitiges Interesse an einer weiteren Zusammenarbeit gegeben, nach dem Aufstieg wird die Verlängerung wohl bald finalisiert werden.

Der Erfolg in Kiew ist umso höher einzuschätzen, als Bader eine halbe Mannschaft vorgeben musste. Wegen Verletzungen fehlten Stammspieler wie Manuel und Stefan Geier, Andreas Kristler, Raphael Herburger und Mario Altmann. Mathias Lange und Rafael Rotter haben abgesagt und aus der NHL ist auch keine Verstärkung gekommen.

Einige Spieler mussten so Verantwortung und Eiszeit übernehmen, die sei bei ihrem Verein nicht haben. Nur so konnte Bader seine laufintensive Taktik mit Pressing und schnellem Umschaltspiel durchziehen. Gern spricht er von „vier Triebwerken“, also vier möglichst ausgeglichenen Linien mit annähernd gleicher Einsatzzeit, wenn es darum geht, die Verantwortung auf viele Schultern zu verteilen.

Neben mannschaftlicher Geschlossenheit kam unbändiger Wille dazu - personifiziert durch den vorbildlichen Kapitän Thomas Raffl. Der Salzburg-Stürmer überzeugte mit herausragender Leistung und biss im Finish die Zähne zusammen, als er mit einer Sprunggelenksverletzung zwar nur unter Schmerzen gehen konnte, aber dennoch auflief. Auch Stefan Ulmer ließ sich von einer schmerzhaften Verletzung nicht abhalten.

Und im Tor stand der herausragende Torhüter dieses Turniers. Bernhard Starkbaum verzeichnete über fünf Spiele eine sensationelle Fangquote von 97,08 Prozent und beendete die letzten drei Spiele ohne Gegentor. Bader hatte zunächst vor, Starkbaum auch eine Pause zu gönnen, setzte dann aber doch weiter auf seinen Schlussmann in Hochform.
Unabhängig vom Erfolg in Kiew bleibt aber ein großes Problem im österreichischen Eishockey zu lösen: der Pool an potenziellen Teamspielern muss größer werden, will man sich längerfristig wieder als A-Nation etablieren. Der Weg dorthin kann nur über eine bessere Ausbildung des Nachwuchses und mehr Chancen für junge Österreicher bei den Vereinen erfolgen, einhergehend mit einer Reduzierung der Legionärsanzahl. 

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