Sportpolitik: Zwischenschritt der Neuaufstellung

ÖPC-Präsidentin Maria Rauch-Kallat, Sportminister Hans-Peter Doskozil, Koordinator Peter Schröcksnadel und ÖOC-Generalsekretär Peter Mennel bei der Präsentation.
ÖPC-Präsidentin Maria Rauch-Kallat, Sportminister Hans-Peter Doskozil, Koordinator Peter Schröcksnadel und ÖOC-Generalsekretär Peter Mennel bei der Präsentation.(c) APA/HANS PUNZ
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Bis das neue Sportförderungsgesetz in Kraft tritt werden rund 150 Athleten über das Projekt Olympia bei den Vorbereitungen auf die nächsten Winter- und Sommerspiele unterstützt.

Wien. Olympia und Paralympics in Rio de Janeiro sind Geschichte, die rot-weiß-rote Bilanz weist eine bzw. neun Medaillen aus. In Zukunft soll es mehr zu bejubeln geben, dafür hat Sportminister Hans-Peter Doskozil die Neustrukturierung der Sportförderung in Österreich in die Wege geleitet. Die parlamentarische Absegnung des neuen Gesetzes hängt jedoch noch in der Luft, um die Unterstützung der Sportler bei den Vorbereitungen auf die Olympischen Spiele 2018 in Pyeongchang und Tokio 2020 zu gewährleisten, wurde als Überbrückung das „Projekt Olympia – Wir haben ein Ziel“ von Rio prolongiert.

123 Athleten (74 Männer, 49 Frauen) in 21 Fachverbänden, darunter zehn Parasportler und erstmals auch Wintersparten (Bob, Rodeln, Skeleton, Eisschnelllauf) sowie dem Handball-Nationalteam, stehen bis Jahresende fünf Millionen Euro zur Verfügung. „Es geht darum, diese bestmöglich dorthin zu bekommen, wo sie benötigt werden, um Spitzenleistungen zu fördern“, erklärte Doskozil am Dienstag im Haus des Sports in Wien.

Schröcksnadel bleibt

Als Koordinator tritt auf Bitte Doskozils weiterhin Peter Schröcksnadel auf, der ÖSV-Präsident verzichtete dafür auf die Förderung seines Skiverbands. Der Tiroler unterstützt die Schaffung dieser Übergangslösung auf Basis der Evaluierung des Vorgängerprojekts Rio. „Es wurden nicht nur diese Medaillen, sondern viele große Fortschritte gemacht“, betonte der 75-Jährige und verwies auf Leistungssprünge bei Siebenkämpferin Ivona Dadic, Diskuswerfer Lukas Weißhaidinger oder Judoka Kathrin Unterwurzacher. „Die Chance, dass Österreich auch im Sommersport erfolgreich wird, ist da“, meinte Schröcksnadel. Am Ziel gebe gebe es freilich keine Zweifel. „Erfolg bei Olympia wird an Medaillen gemessen.“

Die für das Projekt erarbeiteten Richtlinien und Programme sollen schlussendlich in das neue Sportfördergesetz übergehen. Dieses soll gemäß Doskozils Plänen am 1.1.2018 in Kraft treten. „Für das Förderwesen ist dieses Gesetz ein Quantensprung“, betonte der Sportminister, der auf den Beschluss vor der Sommerpause pocht. „Wir sind im Zeitplan“, wischte er Zweifel angesichts der Neuwahlen im Oktober weg. Alle Anträge und Entscheidungen zur Vergabe der jährlichen Fördermittel in Höhe von 120 Millionen Euro sollen dann in der Bundes Sport GesmbH zusammenlaufen, evaluiert und kontrolliert und dadurch mehr Transparenz und Planungssicherheit für Athleten geschaffen werden.

Spekulationen zu angeblich bereits beschlossenen Personalien für die beiden Geschäftsführerposten Sport und Wirtschaft wollte Doskozil nicht kommentieren. „Es gibt Gremien. Die Positionen werden nach einer Ausschreibung besetzt.“ Der ebenfalls anwesende ÖOC-Generalsekretär Peter Mennel bekräftigte, weder Interesse noch Ambitionen auf den Posten zu haben. Auch Schröcksnadel gab sich bezüglich einer künftigen Involvierung seiner Person bedeckt. „Es ist nicht ausgeschlossen, aber derzeit habe ich im ÖSV genug zu tun.“

Vorbereitungen für Korea

Acht Monate vor den nächsten Winterspielen in Pyeongchang (9. bis 25. Februar 2018) laufen die Vorbereitungen bereits auf Hochtouren. Angesichts der deutlich weiteren Wege nach Korea als zuletzt nach Sotschi ist der Planungsaufwand entsprechend größer. Die ÖOC-Delegation wird rund 300 Personen umfassen, allein für Anreise und Transportkosten ist mit rund 800.000 Euro zu kalkulieren. Insgesamt wird sich das Budget auf etwa vier Millionen Euro belaufen.

AUF EINEN BLICK

Das neue Sportförderungsgesetz soll am 1.1.2018 in Kraft treten, muss aber noch vom Parlament beschlossen werden. Bis dahin werden rund 150 Athleten, darunter zehn Parasportler, das Handball-Nationalteam sowie erstmals auch Wintersportler, über das Projekt Olympia bis Jahresende mit fünf Millionen Euro unterstützt.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 24.05.2017)

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