Großschartner Siebenter auf 17. Giro-Etappe

Tom Dumoulin
Tom DumoulinAPA/AFP (LUK BENIES)
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"Für einen Bergfahrer ist ein siebenter Platz im Sprint ja nicht so schlecht", freuut sich Felix Großschartner in Canazei. Tom Dumoulin behielt sein Rosa Trikot.

Erneut hat ein Österreicher bei der 100. Auflage des Radklassikers Giro d'Italia aufgezeigt: Auf der 17. Etappe von Tirano nach Canazei fuhr Felix Großschartner in der 24-köpfigen Spitzengruppe und jubelte schließlich über den siebenten Tagesrang. 24 Sekunden betrug der Rückstand auf den Franzosen Pierre Rolland, der erstmals eine Giro-Etappe gewann. Tom Dumoulin behielt sein Rosa Trikot.

"Ich bin überglücklich. Ich habe so lange auf meine Chance beim Giro warten müssen. Heute hatte ich extrem schnelle Beine, und für einen Bergfahrer ist ein siebenter Platz im Sprint ja nicht so schlecht", sagte der Profi vom polnischen Team CCC Sprandi Polkowice. Der 23-Jährige bestreitet heuer seine erste große Tour und war noch zu Beginn des Klassikers von einer Allergie und einer fiebrigen Verkühlung eingebremst worden. "Ich glaube, das war noch nicht alles", ergänzte der Oberösterreicher geheimnisvoll.

Das 219 Kilometer lange Teilstück nach Canazei im Trentino war geprägt durch die Flucht von mehr als 40 Fahrern, die sich beim Aufstieg zum Tonale-Pass vom Feld gelöst hatten. Der 30-jährige Rolland hatte schon zuvor mit dem Russen Pawel Brutt und dem Slowenen Matej Mohoric ein Spitzentrio gebildet und die ersten Bergwertungen in Aprica und am Tonale-Pass gewonnen.

Schließlich blieben 24 Fahrer übrig, die mit über elf Minuten Vorsprung die letzten 50 Kilometer in Angriff nahmen. Somit war klar, dass der Tagessieger aus dieser Gruppe kommen musste. 15 Kilometer vor dem Ziel gab es unter den Flüchtlingen erste Attacken, auch Großschartner setzte immer wieder Nadelstiche. Den entscheidenden Antritt platzierte indes Rolland, der sich etwa sieben Kilometer vor dem Ende erfolgreich absetzte.

Zweimal hatte der Franzose im Cannondale-Trikot schon im Rahmen der Tour de France gewonnen, erstmals nun triumphierte er auch im Giro d'Italia. Somit ist er nun der einzige aktive Radprofi aus seinem Heimatland, der sowohl eine Giro-Etappe als auch ein Teilstück bei der Frankreich-Rundfahrt gewonnen hat.

Großschartner rollte mit den Verfolgern ins Ziel, von denen sich am Schluss keiner mehr verausgaben wollte. Die übrigen zwei Plätze auf dem Stockerl gingen an den Portugiesen Rui Costa (UAE Team Emirates) und den Spanier Gorka Izaguirre (Movistar). Für Großschartner bedeutete der siebente Rang die bisher beste Platzierung auf der WorldTour.

Unter den Favoriten, die knapp acht Minuten nach dem Tagessieger ins Ziel kamen, tat sich wenig. Der Niederländer Dumoulin liegt als Leader weiterhin 31 Sekunden vor dem Kolumbianer Nairo Quintana und 72 Sekunden vor dem Italiener Vincenzo Nibali. Bester Österreicher ist Patrick Konrad, der als Gesamt-18. 26:50 Minuten Rückstand hat. Großschartner verbesserte sich von Position 78 um vier Ränge und wird nun als 74. geführt.

Der Giro biegt nun Richtung Nordosten in die Dolomiten ab. Ziel der mit 137 Kilometern relativ kurzen, aber selektiven Etappe am Donnerstag ist Ortisei/St. Ulrich im Grödnertal, das auch dank des Abfahrtsklassikers im alpinen Ski-Weltcup bekannt ist. Fünf Aufstiege gilt es bis dorthin zu überqueren.

(APA/sda/Reuters)

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