Beachvolleyball-WM: „Ab sofort ist jedes Spiel für uns wie ein Endspiel“

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Clemens Doppler und Alexander Horst folgen in Wien dem Medaillentraum, müssen dafür aber Service und Block korrigieren.

Wien. Österreichs Hoffnungen ruhen bei der Beachvolleyball-WM auf der Wiener Donauinsel primär auf Clemens Doppler und Alexander Horst. Ihnen wird am ehesten zugetraut, möglichst weit im Turnier vorzudringen. Mit dem sicheren Aufstieg aus der Gruppe haben die beiden das erste Etappenziel erreicht, daran änderte auch ihre in Pool L abschließende 1:2-Niederlage nichts. Das ÖVV-Duo startet heute gegen die US-Amerikaner Theodore Brunner/Casey Patterson in die K.-o.-Phase.

Doppler hatte eine simple Erklärung, warum ihnen die Kanadier Ben Saxton/Chaim Schalk „die weiße Weste“ ausgezogen hatten. „Vielleicht brauchen wir den Druck, damit wir unsere besten Leistungen abrufen. Den haben wir bei diesem Match nicht gehabt. Wir haben gewusst, wir sind fix weiter.“ Der Welser wusste aber auch, dass es nun keinen Hänger mehr geben darf. „Ab jetzt ist jedes Spiel ein Endspiel, das müssen wir gewinnen. Aber das taugt uns.“

Die leidgeprüften Knie

Mit schwächeren Phasen im Spiel mache man den Gegner stark, das gelte es heute schon tunlichst zu vermeiden. „Wir werden das analysieren, damit wir wissen, welche Schrauben wir die nächste Partie anders drehen müssen. Auf den Big Points müssen wir aufbauen. Diese Challenge nehmen wir gern an. Jetzt kommen die großen Kracher.“ Seinen leidgeprüften Knien gehe es gut. „Es ist genug Zeit zum Regenerieren. Wir haben sehr gute Therapeuten, Physios.“

Trainer Robert Nowotny verordnete den Seinen Regeneration – und Essen. Neben ein wenig Zeit für Sponsoren war für den Abend leichte Bewegung angesagt. „Damit, wenn sie wieder am Abend spielen, dass auch gewohnt sind.“ Selbst für den Olympiateilnehmer 2004 ging das Turnier jetzt erst so richtig los. „Unsere ersten zwei Partien waren zum Stimmunggewinnen, zum Aufnehmen, wie es ist, hier zu spielen“, erklärte Nowotny. „Aber wir haben auch keine Bloßfüßigen gehabt.“

Die Kanadier Ryan Vandenburg/Aaron Nusbaum hätten sie über die gute Serviceleistung niedergerollt. Saxton/Schalk hingegen hätten den einen oder anderen Block mehr gemacht. Nowotny: „Wenn du dein eigenes Side-out (Punkte beim Service der Gegner, Anm.) nicht hältst, wird es schwer, den Satz zu gewinnen. Außer du hast ein Ass, einen Block. Beides hat aber nicht funktioniert.“

Die Handlungshöhe

Nowotny ist als Nationaltrainer auch für die anderen Herrenteams zuständig. Mit dem Aufstieg aus der Gruppe hätten alle das Plansoll erreicht. „Ihre Handlungshöhe ist okay“, meinte der 44-Jährige über Martin Ermacora/Moritz Pristauz. In ihren ersten beiden Matches hätten sie aber zu viel Energie durch das Wechselspiel mit dem Publikum verloren. „Sie sind extrovertiert. Aber sie haben zu viel nach außen gefeiert als im Team.“

ÖVV-Präsident Peter Kleinmann zog nach Abschluss der Gruppenphase ein positives Zwischenresümee. „Euphorisch“, beschrieb der 69-Jährige seine Stimmungslage. „Dieses Zuschauerinteresse, Wien ist Beachvolleyball.“ Auch sportlich laufe es für Kleinmann gut. „Wir haben Herrenmannschaften aus dem Pool herausgebracht, bei den Damen wie erwartet Schwaiger/Schützenhöfer. Alle anderen haben mit Herzblut gespielt. Besser geht es nicht wirklich.“ Punkto Ausrichtung sage er Organisator Hannes Jagerhofer in Klagenfurt seit 20 Jahren, dass das nicht mehr zu toppen sei. „Aber er beweist mir jedes Jahr das Gegenteil davon. Trotzdem sage ich wieder: ,Besser geht es nicht.‘“ Ob damit ein jährliches Turnier auf der Donauinsel Zukunft hat? (fin)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 03.08.2017)

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