Radsport: Urteil im Fall Froome wohl nicht vor dem Giro

Chris Froome
Chris FroomeAPA/AFP/JORGE GUERRERO
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UCI-Chef David Lappartient verweist auf die Komplexität des Falls. Chris Froome wurde ein deutlich überhöhter Wert des Asthmamittels Salbutamol nachgewiesen.

UCI-Präsident David Lappartient glaubt nicht, dass der Salbutamol-Fall von Chris Froome vor dem Giro d'Italia im Mai entschieden wird. "Um ehrlich zu sein, ich weiß es nicht. Ich hoffe so schnell wie möglich. Wie ich schon sagte, ich hoffe vor dem Giro d'Italia, aber ich glaube es nicht und bin nicht sicher, ob das möglich ist", sagte der Franzose zur "Gazzetta dello Sport".

Lappartient betonte, dass der Radsport-Weltverband (UCI) auf eine schnellstmögliche Lösung der komplexen Sache dränge. "Das wäre das Beste für den Fahrer, das Team, die Rennveranstalter und die UCI. Aber er enthält technische Details. Es ist nicht einfach und braucht Zeit. Beide Seiten haben mächtige Anwälte, und der Fall ist viel komplizierter als üblich", erläuterte der Franzose. Der UCI-Chef ist sich aber auch der schiefen Optik bewusst und hatte Froomes mögliche Teilnahme an der Tour vor einem Urteil in der Causa als "Desaster für das Image des Radsports" bezeichnet.

Froome war bei der von ihm gewonnenen Vuelta a Espana im vergangenen September in einer Dopingprobe ein deutlich überhöhter Wert des Asthmamittels Salbutamol nachgewiesen worden. Das auffällige Resultat wurde erst Mitte Dezember öffentlich gemacht. Auch drei Monate später ist immer noch keine Entscheidung durch die UCI absehbar. Weil Froome keinen positiven Test im herkömmlichen Sinn abgegeben hat, darf er ohne Suspendierung weiterhin Rennen bestreiten. So plant der viermalige Tour-Sieger, im Mai den Giro d'Italia und im Juli die Frankreich-Rundfahrt zu fahren.

Froome beteuert, das Medikament wie verschrieben und in erlaubten Dosen gegen seine Asthma-Beschwerden eingenommen zu haben. Kritiker unterstellen dem Briten verbotene Leistungssteigerung. Sollte die UCI das auch so sehen, könnte Froome bis zu zwei Jahre gesperrt werden. Außerdem würde ihm der Vuelta-Sieg aberkannt.

(APA/dpa)

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