Norwegische Brüder verblüffen Leichtathletik-Welt

Der 17-jährige Jakob Ingebrigtsen lief in Berlin der Konkurrenz davon.
Der 17-jährige Jakob Ingebrigtsen lief in Berlin der Konkurrenz davon.(c) APA/AFP/TOBIAS SCHWARZ
  • Drucken

Jakob Ingebrigtsen, 17, setzt schon in jungem Alter neue Maßstäbe und lief nach den 1500 m auch über 5000 m vor seinem Bruder Henrik zu Gold. Österreich holte im Marathon-Teambewerb Bronze.

Berlin/Wien. Der erst 17-jährige Jakob Ingebrigtsen ist bei der Leichtathletik-EM in Berlin der Mann der Stunde. Einen Tag nach seinem Triumph über 1500 m gewann der junge Norweger auch über 5000 m in 13:17,06 Minuten vor seinem älteren Bruder Henrik, Andreas Vojta wurde 19. „Ich bin erst 17 und habe jetzt schon zwei EM-Titel. Das ist großartig und ein bisschen verrückt“, meinte der jüngste der drei Ingebrigtsen-Brüder, die bei den Titelkämpfen in der deutschen Hauptstadt an den Start gegangen waren. „Das motiviert mich, in Zukunft noch härter zu arbeiten.“

Henrik Ingebrigtsen, 27, nahm es dem Nesthäkchen der Familie nicht übel, dass es ihn überflügelte. „Hauptsache, wir haben Gold gewonnen“, betonte der Älteste des Trios. „Ich habe immer schon gewusst, dass er einmal der Beste Europas sein würde, aber schon mit 17 – das hätte ich nicht in meinen wildesten Träumen erwartet.“ Zum perfekten Familienglück fehlte nur noch der mittlere Bruder Filip auf dem Podest. Der 25-Jährige hatte sich bei einem Sturz im 1500-m-Semifinale eine Rippe gebrochen und verzichtete auf ein Antreten. „Er gehört zum Team, unser Sieg ist auch seiner“, erklärte Henrik Ingebrigtsen.

Das Brüder-Trio wird von Vater Gjert in der norwegischen Kleinstadt Sandnes trainiert und verfolgt große Ziele. „Wir wollen unsere Familienstatistik definitiv weiter ausbauen“, meinte Henrik Ingebrigtsen und warnte die Konkurrenz: „Wir haben noch einen Bruder. Er ist jetzt fünf, bald wird er unser Team verstärken.“

Zweite Medaille für Österreich

Am Schlusstag sorgten Österreichs Marathonläufer für die elfte EM-Medaille für den ÖLV und die zweite nach Diskuswerfer Lukas Weißhaidinger in Berlin. Lemawork Ketema (2:13,22), Peter Herzog (2:15,29) und Christian Steinhammer (2:20,20) belegten im Teambewerb mit den Einzelrängen acht, zehn und 41 den dritten Platz hinter Italien und Spanien. Lange herrschte Verwirrung, ob die Teamwertung als offizieller EM-Bewerb gilt. Einzelgold ging an den Belgier Koen Naert (2:09,51), Valentin Pfeil musste aufgeben. (swi)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 13.08.2018)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.