Ineos-Duo hat sich bei der Tour in Position gebracht

Wout van Aert jubelt
Wout van Aert jubeltREUTERS
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Der Belgier Wout van Aert gewann den Zielsprint der 10. Etappe. Titelverteidiger Geraint Thomas und Egan Bernal sind in der Gesamtwertung nun erste Verfolger von Julian Alaphilippe.

Es sollte eine "normale" Etappe mit einem Massensprint werden. Doch das 10. Teilstück der 106. Tour de France sorgte am Montag bei einigen Mitfavoriten für Schrecken. Der Franzose Thibaut Pinot gehörte zu jenen Fahrern, die 1:40 Minuten einbüßten. Vorjahressieger Geraint Thomas brachte sich hingegen in eine ideale Position, er hat als Zweiter 1:12 Minuten Rückstand auf Julian Alaphilippe.

Den Tagessieg sicherte sich im Sprint einer 28-köpfigen Gruppe der Belgier Wout van Aert. Der 24-Jährige, der dreimal Cross-Weltmeister war, sorgte für den bereits vierten Erfolg des Jumbo-Teams bei der diesjährigen Tour. Er setzte sich vor dem Italiener Elia Viviani durch. Dessen Deceuninck-Teamkollege Alaphilippe behielt zwar das Gelbe Trikot für zwei weitere Tage - am Dienstag ist Ruhetag - zu den Sieganwärtern der Frankreich-Rundfahrt zählt der Franzose wegen mangelnder Kletterqualitäten im Hochgebirge aber nicht.

Sein Landsmann Pinot trägt hingegen die Hoffnungen der Grande Nation auf den ersten Heimsieg seit Bernard Hinault 1985. Der Chef des Groupama-Teams verpasste aber den Anschluss, als sich 32 km vor dem Ziel das Feld bei starkem Seitenwind teilte. Vorne machten Alaphilippe persönlich, aber auch das Ineos-Team für Thomas enorm Tempo, hinten hatten Pinot, Rigoberto Uran (COL), Jakob Fuglsang (DEN) und Richie Porte (AUS) auf den letzten Kilometern zu wenige Helfer, um noch heranzukommen. Fünf der bisherigen Top Ten waren vom Zeitverlust betroffen.

Das Bora-Team war hingegen wachsam. Sowohl Peter Sagan, der im Grünen Trikot des Punktebesten Etappen-Fünfter wurde, als auch Emanuel Buchmann und Patrick Konrad, die zwei Kapitäne für das Gesamtklassement, fuhren in der entscheidenden Phase weit vorne im Feld und profitierten. Buchmann verbesserte sich von Rang zehn auf fünf (+1:45 Min.), der Niederösterreicher Konrad sprang von der 20. an die 12. Stelle (+2:46). Der bisherige Zweite Giulio Ciccone rutschte hingegen auf den zehnten Rang (2:32) ab.

Van Aert hatte nicht damit gerechnet, in den Sprint um den Sieg eingreifen zu dürfen. Doch wie auf der ersten Etappe, als Mike Teunissen erfolgreich eingesprungen war, schaffte es Sprinter Dylan Groenewegen nicht in die erste Gruppe und auch der auf die Gesamtwertung fahrende George Bennett war nicht dabei, er fiel aus den ersten zehn. Diesmal war Van Aert zur Stelle. "Es war sehr nervös und ich war immer vorne dabei. Aber ich kann es nicht glauben, dass ich Fahrer wie Elia Viviani, Caleb Ewan und Peter Sagan geschlagen habe. Ich glaube, das ist der schönste Sieg meiner Karriere." Bei der Tour-Generalprobe, dem Dauphine-Criterium, war er zweimal erfolgreich gewesen.

Auch Vorjahres-Gesamtsieger Geraint Thomas hatte den richtigen "Riecher". "Das war einer jener Tage, an denen man immer vorne fahren muss. In der zweiten Gruppe wird es schon Panik gegeben haben", meinte der 33-Jährige. Alaphilippe hatte auch als Gesamtführender viel in die Führungsarbeit investiert. "Es ist so viel passiert. Jetzt brauche ich den Ruhetag, ich werde ihn genießen", erklärte der 27-jährige Weltranglisten-Erste.

(APA/red)

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