Mercedes-Wolff: "Sind immer noch Underdogs"

FORMEL 1 - GP von Australien
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Mercedes-Bosse wollen langfristige Erfolge und deshalb an aktueller Situation nichts ändern, Toto Wolff wähnt sein Team auf gutem Wege. "Motoren leise, aber affengeil."

Sakhir. Trotz der neuen Dominanz bleibt Toto Wolff misstrauisch. Der österreichische Motorsportchef von Mercedes AMG wird nicht müde zu betonen, dass man sich in der Formel 1 nie zurücklehnen kann. "Die Benchmark sind nicht wir, sondern das ist Red Bull. Wir sind immer noch die Underdogs", stapelte Wolff in Bahrain tief.

In den bisherigen zwei Rennen der WM-Saison 2014 hat sich Mercedes dank der neuen und hoch effizienten Antriebsstränge alle Poles und Siege geholt. In Bahrain deklassierten Malaysia-Sieger Lewis Hamilton und WM-Leader Nico Rosberg die Konkurrenz am ersten Trainingstag um eine Sekunde und mehr.

Doch Wolff winkte trotz aller Euphorie über die aktuelle Überlegenheit in der neuen Formel-1-Ära ab: "Man muss immer die richtigen Relationen sehen." Der 42-jährige Wiener ist überzeugt, dass die seit Jahren dominierenden "Bullen" bald schon wieder aufschließen werden. "Wir sprechen über ein Team, das viermal in Folge Weltmeister geworden ist. Wir hingegen haben gerade mal zwei Rennen gewonnen", betonte Wolff in Bahrain.

Prinzipiell gehe man bei Mercedes ähnlich an die Sache heran wie es einst Red Bull Racing getan hat. "Auch für uns ist wichtig, nachhaltig Ergebnisse zu bringen. Also nicht nur zwei Rennen zu gewinnen, sondern über Jahre eine gute Leistung abrufen", erklärte Wolff. Bisher laufe es natürlich prächtig, das solle deshalb so weitergehen. "Wir wissen, was wir können und wie wir uns weiterentwickeln."

Dass Red Bull zumindest in Bahrain noch nicht viel näher gekommen zu sein scheint, spielte für Wolff keine große Rolle. "Ich kenne die Entwicklungsschritte von Red Bull nicht. Das darf uns auch gar nicht interessiert, wir müssen vielmehr unsere eigene Entwicklungsgeschwindigkeit hoch halten", sagte der Ex-Rennfahrer. In China und Barcelona sollen große Schritte folgen, in Bahrain zeigte sich Wolff vor allem vom neuen Frontflügel angetan. "Ich habe gar nicht gewusst, dass man so ein Kunstwerk an ein Auto schrauben kann."

Weil im Erfolg so wenig wie möglich verändert werden soll, stellt man sich bei Mercedes plakativ gegen die Kritik an der neuen und nach Meinung der Konkurrenz zu leisen und zu sehr auf Spritsparen ausgerichteten neuen Formel 1. "Derzeit wird extrem viel Polemik gemacht und unser Sport wird schlecht geredet", stieß Wolff ins gleiche Horn wie Niki Lauda.

Für Wolff hören sich auch die neuen V6-Turbomotoren "affengeil" an. "Nur halt ein bisschen leiser." Man solle hinsichtlich Beurteilung besser einige Rennen abwarten, die Meinung der Fans sei aber natürlich auch ernst zu nehmen. "Wenn die Formel 1 wirklich richtig Krach machen soll, dann muss man das für nächstes Jahr modifizieren."

(Schluss) gö/haz

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