Formel 1: Vettels Sieglosigkeit steigert seinen Preis

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Seit November 2013 hat Sebastian Vettel nichts mehr gewonnen. Der Vierfach-Champion ist entthront und auch vor dem Budapest-GP kein Sieganwärter. Er erhält aber fortlaufend "unverschämt hohe" Angebote anderer Teams.

Budapest. Als wäre der offenbar unaufhaltsame Verlust der Vorreiterrolle in der Formel 1 für viele Red-Bull-Chefs nicht schon schlimm genug, wollen dieser Tage auch die Gerüchte über den Abgang von Sebastian Vettel nicht verstummen. Der bereits so gut wie entthronte Formel-1-Weltmeister wittert zwar vor dem Grand Prix in Budapest am Sonntag (14 Uhr, ORF1, RTL, Sky) seine große Chance, den eklatant überlegenen Silberpfeilen die Stirn bieten zu können, doch dieser sportliche Ansatz verkommt nur zum Nebenaspekt. Die Gespräche drehen sich nur um Vettel – bleibt er, geht er – und wenn, wohin?

Vettel ist ein Freund des kurvenreichen Hungarorings in Mogyorod. Auch das nahe Budapest bietet dem Deutschen beste Erholung, er liebt Abendspaziergänge am Ufer der Donau. Hier kann er abschalten, denn im RB-Cockpit läuft es trotz aller Verbesserungsansätze und Beteuerungen für ihn weiterhin nicht nach Wunsch. „Die Formel 1 kann grausam sein, wenn man Probleme hat“, erklärte er jüngst und auch vor dem elften von 19 GP ist seine Siegchance gering. Rosberg, Hamilton (Mercedes), Bottas (Williams), sogar Teamkollege Ricciardo sind schneller.

„Siegmaschinen“, wie sie derzeit Mercedes aus der Box rollt, kennt Vettel. Er fuhr sie selbst vier Jahre lang. Neun GP-Siege en suite, vier Titel in Folge, das war einmal – jetzt wartet er seit mehr als 240 Tagen auf den 40. Rennsieg.

Die Angebote stapeln sich beim Heppenheimer. Der 27-Jährige ist bis 2016 an Red Bull gebunden, mit dem Ablaufdatum scheint aber ein Wechsel gewiss – alle großen Champions vor ihm taten es. Ob Senna, Prost, Schumacher etc. – sie probierten es bei anderen Teams. Bei Mercedes wäre Vettel willkommen, ein deutsches Fahrerduo wäre der Traum. Auch McLaren, verriet Helmut Marko, soll ein „unverschämt hohes Angebot“ vorgelegt haben. Über Geld wird geschwiegen, bei RB Racing soll er aber pro Saison zehn Millionen Euro (exklusive Werbegagen etc.) verdienen. Auch ein weiteres Team schrecken solche Summen überhaupt nicht: Ferrari. Nach der Saison 2015 wird Kimi Räikkönen aufhören. Dann beginnt das Höchstbieten. Vettel weist aber alle Spekulationen entschieden zurück.

Mexiko wieder im F1-Kalender

Mexikos F1-Comeback nach 23 Jahren ist perfekt. In der kommenden Saison wird erstmals seit 1992 wieder ein GP in Mexiko-Stadt ausgetragen, gab Bürgermeister Miguel Angel Mancera bekannt. Die Betreiber des „Autdromo Hermanos Roderiguez“ schlossen mit Bernie Ecclestone einen Vertrag bis 2019. Zwischen 1963 und 1970 sowie zwischen 1986 und 1992 fanden in Mexiko 15 Rennen statt.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 25.07.2014)

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