FIA-Rückzieher: Funkverbot wird deutlich gelockert

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Vor dem ersten Training in Singapur beschlossen die Regelhüter, einige Änderungen doch erst nächste Saison anzuwenden.

Nach den Bedenken der Teamverantwortlichen hat der Internationale Automobilverband (FIA) das Funkverbot in der Formel 1 deutlich gelockert. Drei Tage nach dem 18-Punkte-Verbotsplan schränkten die Regelhüter ihren eigenen Maßnahmen wieder ein. Sämtliche Nachrichten, Anweisungen und Tipps zum Verhalten und zur Leistung der Autos bleiben nun doch erlaubt.

Sie sollen erst ab kommendem Jahr auch untersagt werden, damit die Teams mehr Zeit bekommen, sich darauf einzustellen. Das gab die FIA wenige Stunden vor dem ersten Freien Training zum Großen Preis von Singapur am Freitag bekannt. Vorausgegangen war eine Sitzung am Abend zuvor von Rennleiter Charlie Whiting mit den Teamchefs.

Der ursprüngliche Bann scheiterte an der Komplexität der 2014er Autos und an unterschiedlichen Effekten, die die Verbote bei den Rennställen gehabt hätten. Einige Teams fahren mit kleineren Displays auf dem Lenkrad, wodurch das selbständige Abbilden und Ablesen für den Fahrer erschwert worden wäre.

Piloten waren Änderungen nicht abgeneigt

Die meisten Fahrer hatten die Umstellung zwar begrüßt, aber auch die große Herausforderung betont, in den Rennwagen nun während der Fahrt alles selbst richtig einzustellen und zu managen. "Die Problematik liegt wirklich darin, dass die Autos dieses Jahr ziemlich kompliziert sind und alle Komponenten gut miteinander harmonieren müssen, so dass das Auto rund läuft", hatte Vierfach-Weltmeister Sebastian Vettel erklärt. Wenn die Verbote das Ganze "ein bisschen komplizierter" machen würden, "ist es vielleicht auch nicht das Gelbe vom Ei", sagte der Red-Bull-Pilot.

Auch WM-Spitzenreiter Nico Rosberg und sein Verfolger Lewis Hamilton befürworteten den Schritt zum "puren Rennfahren" oder "zurück zu den Kart-Tagen". Das Rivalen-Duo von Mercedes, dessen Motorsportchef Toto Wolff gleich nach Bekanntwerden des neuen Verbots Kontroversen prophezeit hatte, zeigte aber ebenfalls Respekt vor den zusätzlichen Aufgaben, die auf die Piloten zugekommen wären.

Dass nun aber nur Nachrichten wie "Kontakt mit den Randsteinen" oder "Bremspunkte" verboten sind, dürften sämtliche Piloten bestens verkraften. Einzig Bernie Ecclestone könnte die neue Entscheidung, nur mit Blick auf den Piloten selbst leistungsrelevante Informationen zu verbieten, missmutig stimmen: Er hatte am Donnerstag sogar noch weiterführende Verbote gefordert. "Sie fahren die Autos, sie sollten deshalb auch wissen was richtig und was falsch ist", meinte der Brite.

(APA/dpa/Reuters)

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