Vettel-Mysterium: Vom Seriensieger zum Statisten

SINGAPORE FORMULA ONE GRAND PRIX
SINGAPORE FORMULA ONE GRAND PRIX(c) APA/EPA/DIEGO AZUBEL
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Die Formel 1 rätselt über Vettels schwache Saison, bei Red Bull steht er nicht zur Diskussion.

Singapur. Es ist der übliche Hitze-GP, daran hat sich die Formel 1 gewöhnt. Singapurs Nachtrennen lockt mit 30 Grad, extremer Luftfeuchtigkeit und den gewohnten Spielereien mit tausenden Lampen, die die Rennstrecke rund um die Marina Bay taghell erleuchten. Am Sonntag, 14 Uhr (ORF1, RTL, Sky) wird es nicht anders sein, das weiß auch Sebastian Vettel. Nur die Vorzeichen bei ihm haben sich geändert: Der Vierfach-Champion ist nur noch Statist.

Sechs volle Saisonen hat Vettel bestritten und in jedem Jahr mindestens einen Sieg gelandet. Im verflixten siebenten Jahr droht er erstmals leer auszugehen. Im Moment bleiben dem 27-jährigen Deutschen in seinem Red Bull nur Erinnerungen an bessere Zeiten, etwa drei Singapur-Siege in Serie.

Allein am suboptimal funktionierenden Rennwagen mit dem zu schwachen Renault-Antrieb liegt es nicht, Daniel Ricciardo hat ja dreimal gewonnen. Vettel schaffte zwei dritte Plätze und nannte den RB10 „Gurke“, in seinem Team kam das nicht gut an. Es gibt keine Berührungsängste mehr, aber ist Vettel, der 22 Millionen Euro pro Saison verdient, nicht mehr unantastbar? „Herr Vettel ist einer der teuersten Posten. Wenn wir ihn nicht optimal nutzen, ist das schlecht. Unser wertvollstes Mitglied kann sein Potenzial aber nicht ausnutzen, weil wir ihm nicht das beste Auto geben“, sagt Motorsportberater Helmut Marko. Vettel bleibt, natürlich. Es wird weitergeschraubt. (fin)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 20.09.2014)

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